Was einmal gut funktionierte, kann auch ein zweites Mal klappen. Das scheint sich Elliott Management bei der Softwarefirma Citrix Systems (WKN: 898 407) zu denken. Der aktivistisch agierende Hedgefonds war 2015 schon einmal eingestiegen und hatte Druck gemacht, Vertreter zogen in den Verwaltungsrat ein. Citrix senkte die Kosten und optimierte die Produktpalette. 2020 stieg Elliott aus.

Der Verkauf brachte fast eine Verdreifachung des Einsatzes. Das Timing des Verkaufs war gut gelungen. Seitdem verlor die Aktie gegenüber ihren Top-Kursen von 2020 fast ein Drittel an Wert. Offensichtlich ist die Aktie für den Aktivisten nun wieder attraktiv geworden. Elliott soll, so berichtet das "Wall Street Journal", bereits ein Paket von rund zehn Prozent aufgebaut haben. Das entspräche immerhin einem Einsatz von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro.

Dass der Hedgefonds im Juni eine Beteiligung von zehn Prozent an der Datenmanagementfirma Dropbox meldete, verdeutlicht das Interesse in diesem Bereich. In der Vergangenheit hatte Elliott bei solchen Investments immer eine Agenda. Weil sich Citrix deutlich schlechter entwickelte als andere Anbieter von Cloud-Lösungen, könnte der Hedgefonds auf operative Veränderungen drängen. Neben Kostensenkungen könnte es um den Verkauf von Teilbereichen gehen. Das kann angesichts der aktuellen Marktpreise von Softwarefirmen einiges einbringen. Eine Alternative könnte aber auch sein, dass Elliott auf den Verkauf der ganzen Firma drängen wird. Bei einem aktuellen Börsenwert von 11,5 Milliarden Euro könnte das einige Interessenten anlocken. Citrix verfügt gerade bei Applikations- und Terminalserver-Anwendungen über eine sehr starke Marktstellung. Das dürfte andere Branchenvertreter, aber auch viele Beteiligungsfirmen interessieren. Deren Kassen sind prall gefüllt.