Unternehmen & Fondsmanager



Thomas Braun und Georg von Wyss von der Schweizer Value-Boutique Braun, von Wyss & Müller (BWM) managen die CFM-Value-Fonds. Beide gelten als renommierte Value-Investoren. In seinem Buch "The Great Minds of Investing" widmet Hendrik Leber ihnen jeweils ein Kapitel - neben Größen wie Warren Buffett oder Howard Marks.

Fonds



Braun und von Wyss managen zwei Fonds: den All-Cap-Fonds Classic Global Equity Fund (ISIN: LI 000 832 821 8) sowie den Classic Value Equity Fund, der auf Unternehmen ab einem Börsenwert von zwei Milliarden Schweizer Franken konzentriert ist. Letzterer hat eine CHF- (ISIN: LI 001 907 790 3) und eine EUR-Tranche, welche geringere laufende Kosten aufweist, bei der aber etwaig eine Erfolgsgebühr fällig wird.

Anlagestrategie



"Wir wollen den Franken für 60 Rappen kaufen", sagt von Wyss. "Da machen wir keine Kompromisse." So stiegen Braun und von Wyss im August 2016 etwa nicht bei Swatch ein, da die Aktien nicht ganz bis auf 60 Prozent des inneren Wertes gefallen waren. Ebenso konsequent verkaufen Braun und von Wyss ein Unternehmen, wenn es den inneren Wert erreicht hat. "Dazwischen beten wir", sagt von Wyss halb im Spaß, da das BWM-Team keine Zeit mit Timingfragen verlieren möchte.

Universum & Portfolio



Braun und von Wyss investieren in Unternehmen aus Westeuropa und Nordamerika. "Da kennen wir die Kultur und können bei der Analyse gleich auf der Unternehmensebene einsteigen", so von Wyss. Meist halten die beiden BWM-Manager 25 bis 30 Titel. Im Classic Value Equity zählen Microsoft (6 %), Carnival (5 %) und Credit Suisse (5 %) derzeit zu ihren größten Werten. "Wir suchen Sektoren, die Probleme haben", sagt von Wyss. Bei einigen Banken seien sie bereits engagiert. "Jetzt achten wir stärker auf Spezial-Situationen, die in kein Schema passen".

Rendite-Risiko-Profil



Seit Oktober 2004 war der Classic Value Equity unter größeren Schwankungen ähnlich erfolgreich wie der MSCI World Index. Einen höheren Zuwachs verhinderte ihr Einstieg bei Banca Monte dei Paschi, der seit dem Sommer 2015 zu hohen Verlusten führte. "Hier muss ich mir einen Vorwurf machen, da wir zu Unrecht auf die Konsistenz der EZB-Politik gesetzt haben", sagt von Wyss. "Unsere Kunden wissen aber, dass unsere Strategie über die Zeit aufgegangen ist." Tatsächlich war der Classic Global Equity Fund seit dem Jahr 1997 um Längen besser als der MSCI World Index.

Fazit: Eine klassische Value-Strategie, die auf die "Margin of Safety" setzt.