Auf Coca-Cola konnten sich Aktienanleger bislang verlassen. In den vergangenen 53 Jahren beteiligte der Getränkegigant seine Shareholder jedes Jahr angemessen am Gewinn. Dank der erfolgreichen Expansionsstrategie, die zu jährlichen Wachstumsraten von zehn bis 20 Prozent und einem stets positiven Free Cashflow führte, war dies auch kein Problem. An der Dividendenpolitik will das Management unbedingt festhalten. Allerdings wird der Gegenwind heftiger.

Zwar steigen die Verkaufszahlen außerhalb des Kerngeschäfts - Coca-Cola verkauft auch Tee (Nestea) und Wasser (Apollinaris, Dasani). Doch ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher lässt die Nachfrage nach dem zuckerlastigen Original-Coke und anderen süßen Softdrinks aus dem Hause Coca-Cola wie Fanta oder Sprite immer weiter zurückgehen.

Vor allem aber macht dem Konzern aus Atlanta, der den Großteil seiner Erlöse im Ausland verdient, der starke US-Dollar zu schaffen. Im dritten Quartal ging der Umsatz um 4,6 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar zurück, das Ergebnis brach um 35 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar ein.

Das Dollar-Problem werde sich im kommenden Jahr, vermutlich auch noch 2017 verschärfen, warnte Finanzvorstand Kathy Waller vor Kurzem im TV-Sender CNBC. Denn aller Voraussicht nach wird die US-Notenbank im Dezember die Zinswende einleiten, was den Greenback weiter aufwerten lassen dürfte. Zwar sichert Coca-Cola die Risiken gegenüber dem Euro und dem Yen weitgehend ab, aus Kostengründen jedoch nicht gegenüber den Währungen der Schwellenländer. Die aber könnten weiterhin unter Druck bleiben.

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Drei Milliarden Dollar weniger Kosten



Um dennoch eine Dividende zahlen zu können, aber auch um Aktienrückkäufe, mögliche Übernahmen beziehungsweise die Erhöhung von Anteilen an Unternehmen finanzieren zu können, zapft Coca-Cola vermehrt den Kapitalmarkt an. Betrug die Verschuldung im Jahr 2010 noch 26 Milliarden, sind es laut Fitch mittlerweile 46 Milliarden Dollar. Dem stehen aber ausreichend Cashreserven gegenüber, die Ratingagentur stuft daher Coca-Cola mit der Investment-Grade-Note "A+" ein. Gleichwohl wird der Ausblick mit "negativ" beurteilt.

Fraglich ist aber, ob es tatsächlich zu einer Bonitätsverschlechterung kommt. Der weltgrößte Hersteller nichtalkoholischer Getränke hat sich ein ambitioniertes Effizienzprogramm verordnet. Coca-Cola-CEO Muhtar Kent will pro Jahr rund drei Milliarden Dollar einsparen. Zudem hat das Unternehmen die Packungsgrößen verkleinert, den Preis aber nicht gesenkt. Bei erfolgreicher Umsetzung der Maßnahmen rechnet die Landesbank Baden-Württemberg mit einer Verbesserung der Kreditkennzahlen.