Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Aktien bei Investoren platziert wird. Entsprechende Leerverkäufe haben den Kurs gedrückt. Es ist denkbar, dass die Aktie nach Abschluss der Transaktion ansteigt. Anleger, die schon engagiert sind, sollten diese Erholung zum Ausstieg nutzen. Zwar ist das Unternehmen durch die Kapitalspritze in Höhe von über 20 Millionen Euro erst einmal durchfinanziert. Wie lange das Geld reicht, ist aber offen. Die entwickelte Zelltherapie lässt sich offensichtlich schwer gewinnbringend vermarkten. Die Geschäftsidee, aufwendige Gelenktransplantationen durch minimalinvasive Reparaturen von Knorpeldefekten zu ersetzen, klingt einleuchtend. Allerdings ist die Therapie sehr kostspielig.

Deshalb blieb der Vermarktungserfolg bislang aus. 2017 wurde die EU-weite Zulassung der Medikation erreicht. Im vergangenen Jahr sanken die Erlöse sogar. Auch im ersten Halbjahr 2019 konnte Co.don nur einen kleinen Umsatzzuwachs vermelden. Von der Gewinnschwelle ist das Unternehmen weit entfernt. Bis Ende Juni wurden mehr als fünf Millionen Euro verbraucht. Es ist nicht zu erkennen, dass dieser Mittelverbrauch durch die Kapitalerhöhung gestoppt werden könnte. Zudem stellt sich die Frage, was ein Dauerverlustbringer wert sein kann. Gemessen am Kurs der Kapitalerhöhung wird das Unternehmen heute schon mit 73 Millionen Euro bewertet. Dazu kommt noch eine drohende Verwässerung durch die Wandel­anleihe, die 2018 begeben wurde.