Hintergrund für die massive Nachfrage ist Experten zufolge der Börsengang der Krypto-Plattform Coinbase, die zuletzt mit 68 Milliarden Dollar bewertet wurde. Kryptowährungs-Experten sehen die Emission als einen Meilenstein für den gesamten Markt des Digitalgelds.
Coinbase will am Mittwoch über eine Direktplatzierung an die US-Technologiebörse Nasdaq gehen. Bei dieser Art des Börsengangs, den auch der Musikstreamingdienst Spotify gewählt hatte, werden Aktien ohne Begleitung durch Investmentbanken emittiert. Zudem werden keine neuen Aktien herausgegeben, sondern nur bestehende Titel. Die in San Francisco ansässige Coinbase wurde 2012 gegründet und wird nach eigenen Angaben von mehr als 43 Millionen Menschen in über 100 Ländern genutzt.
Seit Ende September hat sich die Bewertung von Coinbase in etwa verdreizehnfacht. Bei der letzten Finanzierungsrunde durch private Geldgeber wurde der Firmenwert noch mit acht Milliarden Dollar angegeben. Inzwischen ist Coinbase etwa so viel wert wie die Nasdaq und die London Stock Exchange zusammen.
Experten gehen davon aus, dass der Coinbase-Börsengang den Cyberdevisen wie Bitcoin und Ethereum eine breitere Akzeptanz verschafft. Die Kurse für das von Computern erschaffene Geld steigen seit Monaten stark an. Ein Bitcoin kostete vor einem Jahr gerade einmal ein Zehntel des jetzigen Preises. Immer mehr Experten warnen deshalb vor einer Blase. Analyst James Butterfill vom auf digitale Anlagen spezialisierten Vermögensverwalter Coinshares sagte, wenn die Krypto-Märkte neue Höchststände erreichten, werde es auch eine Runde von Gewinnmitnahmen geben.
Angeheizt wurde die Nachfrage nach Bitcoin zuletzt auch durch den Einstieg klassischer Unternehmen in die Kryptowelt. So schuf der US-Zahlungsanbieter Paypal die technischen Voraussetzungen für das Bezahlen mit Digitalwährungen. Darüber hinaus deckte sich der Elektroauto-Pionier Elon Musk im Februar für 1,5 Milliarden Dollar mit Bitcoin ein. Der Tesla-Gründer ermöglicht es Kunden zudem, die Autos mit Bitcoin zu bezahlen.
rtr