Coinbase Zahlen
Am Dienstag kurz nach 22 Uhr war es so weit und die Kryptobörse Coinbase legte Quartalszahlen vor. Diese kann man in einem Wort zusammenfassen: Furchtbar. Die ohnehin schon niedrigen Analystenschätzungen wurden durch die Bank verfehlt. Satt einem erwarten Verlust pro Aktie von 2,44 US-Dollar gab es mit Minus 4,98 US-Dollar, also mehr als das doppelte. Ähnlich schlimm sah es beim Umsatz aus. Satt 880 Millionen setzte Coinbase im zweiten Quartal nur etwa 808 Millionen um und schaffte es damit das dritte Quartal in Folge die Schätzungen der Analysten zu verfehlen.
Nachbörslich verlor die Aktie des Unternehmens dann entsprechend auch mehr als 5 Prozent. Coinbase war in den letzten Tagen durch einen Short-Squeeze stark nach oben geschnellt und hatte gute Nachrichten dank einer Kooperation mit Blackrock vermelden können. Allerdings ist noch unklar, warum mehr Umsatz für ein Geschäftsmodell mit Kostenproblemen hilfreich sein soll. Dementsprechend hat die Aktie schon wieder 18 Prozent von seinem zeitweiligen Hoch abgegeben.
Nuri Pleite
Weitere schlechte Nachrichten für Krypto-Geschäftsmodelle gab es aus Deutschland. Die Bitcoin-Bank Nuri meldete am gestrigen Tag Insolvenz an. Nach der Pleite des Kooperationspartners Celcius war Nuri nicht nur in eine mediale Aufmerksamkeit geraten. Schon im Mai mussten 25 Prozent der Mitarbeiter gehen. Vor allem der Wertverfall der Kryptowährungen hat dem Geschäftsmodell des Fin-Techs stark geschadet. Aktuell sind ca. 500.000 Kunden von der Pleite betroffen.
Die Selektion beginnt
Die beiden Nachrichten zeigen deutlich, dass im Krypto-Bereich aktuell eine Selektion beginnt. Wer auf angebliche Schaufelhersteller aus dem Krypto-Bereich gesetzt hat, der erlebt, dass solche Unternehmen nicht 1 zu 1 mit dem Preis des Bitcoins korrelieren, sondern eben auch unternehmerische Risiken tragen.
Gerade von Unternehmen wie Coinbase sollten sich Anleger fernhalten, solange das Kosten- und Konkurrenzproblem der Handelsplattform nicht gelöst ist. Wer aber glaubt den perfekten Short gefunden zu haben, der sollte vorsichtig sein, denn einen kürzlichen Short-Squeeze hat die Aktie schon hinter sich.