Die Ausschüttung wird um fast ein Fünftel auf 36 (44) Cent je Aktie gekürzt, wie das Unternehmen am Mittwoch in Quickborn bei Hamburg mitteilte. Zum ersten Mal seit Jahren weicht die Bank damit von dem Grundsatz ab, den Gewinn - von Sondereffekten abgesehen - voll an die Anteilseigner weiterzureichen. Nun sollen knapp zehn Millionen Euro einbehalten werden, "um die Eigenkapitalbasis mit Blick auf weiteres Wachstum zu stärken", wie es zur Begründung hieß. Analysten hatten mit 40 Cent Dividende gerechnet. Die mit 81,1 Prozent beteiligte Commerzbank erhält allein 41 Millionen Euro.

Comdirect steht 2013 für mehr als ein Drittel des Gewinns im gesamten Privatkundengeschäft der Commerzbank. Mit einem Vorsteuergewinn von 80 Millionen Euro übertraf die Tochter die erst im Herbst nach oben geschraubten eigenen Erwartungen um fünf Millionen Euro und erfüllte die Analystenschätzungen. 2012 hatte die Bank allerdings noch 93,5 Millionen Euro verdient.

Im vergangenen Jahr gewann sie im Privatkunden-Geschäft 107.000 Kunden; zum Jahresende waren es 1,82 Millionen, die 31,9 (Ende 2012: 27,9) Milliarden Euro bei ihr angelegt haben. Für das neue Jahr hat Vorstandschef Thorsten Reitmeyer weitere Zuwächse auf die Agenda gesetzt. Der Aufschwung an den Börsen ließ 2013 nicht nur den Wert der Portfolien steigen, sondern trieb auch den Provisionsüberschuss um zwölf Prozent nach oben, weil die Kunden mehr kauften und verkauften. Der Zinsüberschuss sank um sechs Prozent, die Gesamterträge kletterten dennoch um drei Prozent auf 340 Millionen Euro.

Reuters