"Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir unter dem Strich ein leicht höheres Konzernergebnis als im Vorjahr." Dank steigender Kundenzahlen sollen die Erträge trotz der weiterhin niedrigen Zinsen und dem harten Wettbewerb leicht zulegen. Zu den Verhandlungen mit der Deutschen Bank äußerte sich Zielke nicht.
Im vergangenen Jahr versiebenfachte die Commerzbank ihren Gewinn auf 865 (Vorjahr: 128) Millionen Euro. Doch nachdem das Geldhaus in den vergangenen Monaten sowohl die Ertragsprognose für 2020 als auch das Renditeziel gekippt hat, verkleinerte sich der konzernweite Bonustopf auf 134 (Vorjahr: 229) Millionen Euro. Das sorgte in den vergangenen Wochen für viel Unmut bei den Mitarbeitern.
Auch Zielke und seine Vorstandskollegen müssen sich mit weniger Geld begnügen. Die Vergütung des Konzernchefs fiel um ein Drittel auf zwei (Vorjahr: 2,9) Millionen Euro. Damit kassierte er weit weniger als Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der im vergangenen Jahr sieben Millionen Euro bekam - obwohl das größte deutsche Geldhaus mit 341 Millionen Euro nicht einmal halb so viel Gewinn machte wie die Commerzbank. Insgesamt zahlte die Deutsche Bank 1,9 (2,3) Milliarden an Boni.
Die leidgeprüften Commerzbank-Aktionäre können sich nach den massiven Kursverlusten und dem Abstieg aus dem Leitindex Dax in den Nebenwerteindex MDax dagegen wenigstens über eine Dividende freuen. Für 2018 erhalten sie 20 Cent je Aktie - erst die zweite Ausschüttung seit der Rettung der Bank durch den Staat in der Finanzkrise. Diesmal soll es keine Eintagsfliege bleiben: Für 2019 stellt das Geldhaus eine Dividende auf einem vergleichbaren Niveau in Aussicht.
rtr