DAX-Banken befanden sich in den vergangenen Jahren sicherlich nicht auf der "Sonnenseite der Börsenlandschaft". Auf Sicht von drei und fünf Jahren musste zum Beispiel die Aktie der Commerzbank Verluste von fast 40 Prozent hinnehmen. In der Vorstandsetage haben Anfang April vier Vorstandsmitglieder Titel des von ihnen geführten Unternehmens gekauft - allerdings in relativ homöopathischen Dosen. Mit Stückzahlen zwischen 1.900 und 2.200 Aktien kann man die Risikobereitschaft der Manager als relativ bescheiden bezeichnen.

Gerd-Michael Reuther (Firmenkunden), Frank Annuschelt (COO), Martin Zielke (Vorstandschef) und Stephan Engels (CFO) haben nach der Bekanntgebe des am 23. März veröffentlichten Geschäftsberichts vom 4. bis 6. April zwar ein bisschen investiert, als sonderlich großen Vertrauensbeweis kann man die Transaktionen aber sicherlich nicht einstufen. Interessant war allerdings der Umstand zu werten, dass Insider erstmals seit Dezember 2014 bei der Commerzbank überhaupt wieder zugegriffen haben.

Charttechnik Commerzbank-Aktie



Aus charttechnischer Sicht hat sich in den vergangenen fünf Monaten bei der Commerzbank die Lage deutlich aufgehellt. Dies lag an mehreren Faktoren. Erstens: Im Dezember brach die Commerzbank-Aktie aus dem mehr als zweijährigen Abwärtstrend aus und genierte dadurch ein starkes Kaufsignal. Zweitens: Das markante Überwinden der langfristigen 200-Tage-Linie und ihr Drehen nach oben haben Chartisten als Trendwechselsignal gewertet. Drittens: Bereits Anfang Juli generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Überwinden der Marke von 30 Prozent ein Einstiegssignal. Danach kletterte die Bankaktie in der Spitze von 5,22 Euro auf 8,80 Euro und verbuchte dadurch ein Plus von mehr als zwei Drittel. Auf dem erhöhten Niveau scheint sich das Papier nun aber eine Atempause zu gönnen.

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K+S-Manager kaufen neue Anleihe



Bei der Aktie von K+S gab es letztmals im September einen Insiderkauf zu vermelden. Damals erwarb Thomas Nöcker zum Preis von 18,04 Euro über 3.000 Anteilsscheine. Im April 2017 gab es bei zwei Unternehmenslenkern des MDAX-Konzerns per Saldo signifikante Investments in K+S zu vermelden - allerdings nicht in die Aktie, sondern eine mit 2,625 Prozent verzinste neu emittierte Unternehmensanleihe. Arbeitsdirektor Thomas Nöcker investierte 50.00 Euro in das Wertpapier, während Vorstandschef Norbert Steiner den vierfachen Betrag in Höhe von 200.000 Euro wagte. Wie sich die Geschäfte des internationalen Rohstoffunternehmens K+S im ersten Quartal entwickelt haben, erfahren die Marktakteure am 9. Mai, ein Tag vor der Hauptversammlung in Kassel. Aktionäre dürften angesichts der von 1,15 (für 2015) auf 0,30 Euro (für 2016) gekürzten Dividende in diesem Jahr nicht so gut gelaunt sein. Und auch die nahezu unveränderte Kursentwicklung der vergangenen 12 Monate dürfte eher keine Jubelstimmung aufkommen lassen.

Charttechnik K+S-Aktie



Unter charttechnischen Aspekten kann man der Aktie von K+S für die vergangenen drei Jahre eine Achterbahnfahrt zwischen 16 und 38 Euro attestieren. Massive charttechnische Hürden verlaufen im aktuellen Kursbereich von 22 bis 24 Euro. Gegen Ende 2016 gelang dem Rohstofftitel ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend. Dabei wurde mit dem markanten Überwinden der 200-Tage-Linie ein weiteres charttechnisches Kaufsignal ausgelöst. Die langfristige Durchschnittslinie verläuft gegenwärtig bei 20 Euro, während eine wichtige Unterstützungszone im Bereich von 18 Euro angesiedelt ist. Massiver Verkaufsdruck könnte hier sowie bei 16 Euro entstehen, dem niedrigsten Niveau seit Mitte 2013.

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Hoffnungskauf bei Phoenix Solar



So richtig kam die Aktie von Phoenix Solar noch nicht "aus der Asche", schließlich stürzte der ehemalige Wachstumswert zwischen 2010 und 2012 in der Spitze von 35 Euro auf 0,64 Euro ab. Danach kam der Titel über die Marke von sechs Euro nicht mehr hinaus. Beim Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Gosemann scheint nun aber zumindest ein bisschen Hoffnung aufzukeimen. Er kaufte nämlich im April im Zuge von vier Transaktionen für insgesamt über 32.000 Euro mehr als 10.000 Titel des von ihm beaufsichtigten Unternehmens. Angesichts einer relativ niedrigen Marktkapitalisierung von 22,4 Millionen Euro entspricht dies immerhin einem Anteil von 0,14 Prozent. Die Herren von der Commerzbank (siehe oben) waren unter diesem Aspekt eindeutig weniger mutig.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.