Ausgangssituation und Signal
Der gestrige Kurssprung nach oben führte die Commerzbank zurück über eine wichtige Preiszone: Der Bereich um 10,20 Euro war seit Sommer 2014 stets ein Kaufniveau, bis er dann diesen August deutlich nach unten durchbrochen wurde. Damit kippte die längerfristige Tendenz der Aktie von seitwärts zu abwärts, viele Investoren sprangen in der Folge ab. Seitdem drehte der Kurs an oder leicht über diesem Areal nach einem kurzen Intermezzo stets wieder nach Süden ab. Nun ist erstmals wieder nachhaltige Kaufbereitschaft auch deutlich über dieser Zone messbar, was ein deutliches Stärkezeichen darstellt.
Es ist noch viel zu früh, um auch nur an einen Trendwechsel zurück von abwärts auf seitwärts zu denken, doch selbst wenn die frische Nachfrage nur zu einem kurzfristigen Erholungsschub führt, wäre dies bei den üblichen Schwankungen der Aktie bereits eine interessante Chance. Denn nach oben ist der Weg zunächst frei, erst an dem 200-Tage-Durchschnittskurs ist frühestens wieder mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Und dies auch nur, wenn der übergeordnete Abwärtstrend intakt bleibt, in der vorhergegangenen Seitwärtsbewegung überschritten die Kurse diesen vielbeachteten Mittelkurs regelmäßig - was bei einer Seitwärtstendenz auch üblich ist. Somit reicht der Spielraum nun bis 11,40 (200-Tage-Linie) oder sogar 12,30 Euro, wo eine Häufung von Kursspitzen im Chart einen zwischen Juni und August viel gehandelten Verkaufsbereich repräsentiert.
Empfehlung
Kurzfristig kann die Aktie bis zu 13 Prozent von ihrem Monatsdurchschnittskurs nach oben abweichen (blauer Indikator unter dem Chart), aktuell sind es nur etwas mehr als fünf Prozent. Auch aus statistischer Sicht ist somit noch Luft nach oben, falls der Schwung anhält - und hier liegt auch das Risiko. Spätestens wenn die Aktie wieder unter den Monatsdurchschnitt bei aktuell rund 10 Euro und die darunter liegende, im Intraday-Stundenchart sichtbare Kaufzone um 9,80 einbricht, dürfte die Stimmung wieder gekippt sein. Dann müssen Verluste begrenzt werden. Anleger, die auf eine Fortsetzung der Erholung setzen möchten, können sich das am Ende der Analyse vorgestellte Produkt der HSBC näher ansehen, das Kursbewegungen der Aktie um den Faktor 6,7 verstärkt. Es verfällt erst bei einem Aktienkurs von 9 Euro wertlos, und damit deutlich unter dem jüngsten Zwischentief. Ein Stopp bei 9,75 Euro reduziert das Risiko dieses Trades auf rund 50 Prozent des investierten Kapitals, gleich hoch ist auch das Gewinnpotenzial am ersten Zielkurs. Am zweiten Kursziel kann sich der Schein sogar verdoppeln. Anleger, die das Chance-Risiko-Verhältnis weiter verbessern wollen, müssen auf einen Rücksetzer in den Bereich 10,20/10,30 Euro warten, bevor sie Positionen aufbauen.
Tageschart
Stundenchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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