Zum Handelsschluss blieb davon noch ein Plus von 1,53 Prozent auf 13,60 Euro. Damit gehörten die Papiere zu den attraktivsten Werten im Dax (DAX), der 0,60 Prozent höher endete. Seit ihrem Tief im vergangenen Juli sind die Titel des teilverstaatlichten zweitgrößten deutschen Geldhauses auf gut das Zweieinhalbfache gestiegen.

    Börsianer waren von den Resultaten der Bank mehrheitlich überzeugt. Trotz hoher Kosten für den Konzernumbau und Verlusten beim beschleunigten Abbau von Altlasten hatee das Institut 2013 einen Überschuss von 78 Millionen Euro erwirtschaftet. Analysten hatten mit wesentlich weniger gerechnet. Zudem war die harte Kernkapitalquote unter Einbeziehung aller erst künftig geltenden Regeln (Basel III) von 7,6 auf 9,0 Prozent geklettert. Damit übertraf die Commerzbank bereits ihr eigentlich erst für 2016 angepeiltes Ziel. Nun will das Management den Puffer bis 2016 auf über 10 Prozent steigern. Auch bei der Auflösung problematischer Anlagen in der "Bad Bank" war das Institut besser vorangekommen als geplant und setzt sich höhere Ziele.

'BILANZ SIEHT GUT AUS' - 'LAGE DER BANK BESSERT SICH EINDEUTIG'

    Die Kernkapitalquote sei stärker ausgefallen als vom Markt geschätzt, lobte ein Händler. Mit Blick auf die anstehenden Bilanzchecks durch die Europäische Zentralbank (EZB) achteten Experten und Beobachter verstärkt auf die Kapitalausstattung der Großbanken in Europa. Zusammen mit den etwas besseren Zahlen stütze das klar den Kurs der Aktie, sagte der Börsianer weiter. Ein anderer Marktteilnehmer schlug in die gleiche Kerbe. Nettozinsertrag und Kostenentwicklung bei der Commerzbank sähen schon gut aus. "Aber die Bilanzentwicklung sieht sogar noch besser aus", sagte er. Der Abbau von Risiken und die widerstandsfähige Kapitalentwicklung hätten zu einem starken Quartal für die Bank mit guten Zahlen geführt. Das gebe der Aktie Auftrieb.

    Der Vorsteuergewinn der Bank habe im vierten Quartal sowohl seine als auch die Marktprognosen übertroffen, sagte Analyst Philipp Häßler von Equinet. Wichtiger aber seien die neuen Ziele bei der Kernkapitalquote sowie die geringeren Altlasten. "Die Lage der Bank bessert sich eindeutig", sagte Häßler. Zudem sei die Aktie weiterhin günstig bewertet.

ANALYST: GEWINN NOCH SCHWACH - AUSBLICK WENIG INSPIRIEREND

    Nach Aussage von Analyst Dirk Becker von Kepler Cheuvreux übertraf der Vorsteuergewinn zwar die Markterwartung, ist aber nach wie vor schwach. Zudem sei der Geschäftsausblick nicht sonderlich inspirierend.

    Kilian Maier vom Investmenthaus Mainfirst sah die bereinigten Ergebnisse des Geldhauses im Rahmen der Erwartungen und im neuen Ausblick keine Überraschung. Die Kapitalausstattung sei solide und die Reduzierung der Non-Core Assets (NCA) ein positiver Aspekt. Er rechnet nicht mit nennenswerten Veränderungen der durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens). Seine Einschätzung, dass es für die Commerzbank schwer werden dürfte, die Eigenkapitalrendite im Kerngeschäft über sieben Prozent zu heben, sieht er trotz des soliden Zahlenwerkes bestätigt.

dpa-AFX