Zuletzt hatte es fast nur noch Kaufempfehlungen für die Commerzbank-Aktie gegeben, und der Aktienkurs des zweitgrößten Geldhauses konnte gerade in vergangenen zwei Wochen nochmal deutlich zulegen. Umso unvermittelter schlägt die verkappte Gewinnwarnung von Konzernchef Martin Blessing auf der Hauptversammlung ein. Das Ziel, den Milliardengewinn von 2015 in diesem Jahr zu toppen, sei angesichts des Marktumfeldes schwieriger geworden, sagt der Konzernchef.

Dabei ist längst klar, dass 2016 für Banken kein Zuckerschlecken wird. Ausgerechnet der vielgescholtenen Deutschen Bank ist es diesmal offenbar besser gelungen, die Investoren auf schlechte Ergebnisse vorzubereiten: Frühzeitig haben dort Konzernchef John Cryan und Finanzchef Marcus Schenck den Markt vor stürmischen Zeiten gewarnt.

Schade für Blessing, der kurz vor seinem Abgang durchaus eine erfolgreiche Bilanz vorweisen kann: Denn unter seiner Regie hat die Commerzbank ihre Wettbewerbsfähigkeit im Privat- und Firmenkundengeschäft deutlich verbessert, aber auch ihre Kapitalbasis umfassend gestärkt.

Empfehlung der Redaktion



Auch wenn die Commerzbank ihr Geschäftsmodell optimiert hat, heute deutlich gefestigter dasteht und weniger unter Sondereinflüssen wie die Deutsche Bank leidet, kann sie sich dem negativen Marktumfeld nicht entziehen.

Fazit

: Trotz einzelner Fortschritte sind Bankinvestments auch 2016 nicht weniger riskant geworden und nur branchenerfahrenen, risikoorientierten Investoren zu empfehlen - das gilt auch für die Commerzbank.

Halten.

Ziel: 11,00

Stopp: 7,40