Die deutliche Steigerung des Nettogewinns und die Aussicht auf eine Dividende bei der Commerzbank hat für etwas Beruhigung unter den Anlegern gesorgt. Die Aktien des zweitgrößten deutschen Geldhauses schossen am Freitag in der Spitze um fast 18 Prozent auf 7,52 Euro in die Höhe und verbuchten damit den größten Tagesgewinn seit zweieinhalb Jahren. Seit Wochenbeginn waren die Titel im Sog eines insgesamt sehr schwachen Finanzsektors bis Donnerstag um mehr als zwölf Prozent abgerutscht. "Die Kurseinbrüche der vergangenen Tage waren übertrieben, viele Banken verdienen Geld wie man auch am Beispiel der Coba sieht. Es ist schlichtweg die Panik, die viele Titel nach unten geprügelt hat", sagte ein Händler.
Investoren fürchteten zuletzt, dass die Weltwirtschaft ins Straucheln gerät, sich Kreditausfälle häufen und die Finanzwirtschaft deshalb Probleme bekommt. Der europäische Bankenindex war seit Montag um fast elf Prozent eingebrochen, die Deutsche Bank um 10,4 Prozent. Zum Wochenschluss notierte der Branchenindex zeitweise 3,9 Prozent höher, die Deutsche Bank rückte um bis zu elf Prozent vor. Marktbeobachter bezweifelten allerdings, dass die Kurserholung von Dauer sein dürfte. "Die Volatilität ist zurzeit extrem und Fakten zählen nicht unbedingt, daher ist alles möglich", sagte ein Börsianer.
Reuters
Grafik: Stand 11.02.2016