In einem Gegenantrag zur Hauptversammlung am 23. Mai schlägt Erich Bezzel aus Ansbach in Franken die Ausschüttung von vier Cent je Aktie vor. Denn Bezzel sorgt sich um den Ruf der Bank: Ein Anlegermagazin habe jüngst die Tatsache aufs Korn genommen, dass die Bank keine Dividende zahle, während die Banker schon wieder Boni kassierten.

"Dieser Polemik sollten nun der Vorstand und der Aufsichtsrat ein sichtbares Zeichen entgegensetzen", fordert Bezzel. Im nächsten Jahr könne dann etwas mehr ausgeschüttet werden. Vorstandschef Martin Blessing dagegen hatte im Februar gesagt, er würde "als vorsichtiger Kaufmann" auch für 2014 noch nicht mit einer Dividende rechnen.

Dabei seien "meine Frau und ich mit den Commerzbank-Aktien insgesamt sehr zufrieden", schreibt Bezzel. Den Eindruck teilen nicht alle Aktionäre. Die Commerzbank steht seit der Rettung durch den Staat auf ihren Hauptversammlungen wütenden Protesten von Anteilseignern gegenüber. Auch diesmal fordern mehrere von ihnen, Aufsichtsrat und Vorstand nicht zu entlasten.

Hanswolfram Dann, der sein Geld nach eigenen Angaben als Finanzberater für Senioren verdient, will von Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller sogar "eine Sonderprüfung durch einen neutralen Gutachter und im Anschluss daran die Einschaltung der Staatsanwaltschaft".

Drei Kleinaktionäre bewerben sich per Gegenantrag selbst für den Aufsichtsrat. Fachkenntnis halten sie für verzichtbar: "Es ist sicher naturgemäß, diese Führungspositionen mit erfahrenen und qualifizierten Personen zu besetzen, aber solch ein komplexes Unternehmen sollte auch inspiriert werden von 'fachfremden Einflüssen'", begründet einer seine Bewerbung.

Reuters