Blessing hatte in den vergangenen Jahren auf Bonuszahlungen verzichtet und stets betont, erst solle Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus - das in der Finanzkrise vom Staat gerettet wurde - wieder einen Nettogewinn im dreistelligen Millionenbereich schaffen. Das war 2014 trotz eines milliardenschweren Vergleichs mit den US-Behörden im Streit um Sanktionsverstöße und Geldwäsche der Fall: Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 264 Millionen Euro übrig. Auf der Bilanzpressekonferenz im Februar hatte Blessing noch betont, ob und wenn ja in welcher Höhe er für 2014 einen Bonus annehme, mache er unter anderem davon abhängig, wieviel der US-Vergleich die Bank koste. Die Aktionäre bekommen abermals keine Dividende.
Insgesamt kassierte der Commerzbank-Vorstand für das abgelaufene Jahr 11,9 (13,3) Millionen Euro. Allerdings wurde das Führungsgremium auch um zwei Manager auf sieben verkleinert.
Mit Blick nach vorne bekräftigte die Commerzbank, weiterhin an ihren Zielen für 2016 zu arbeiten. Blessing betonte in seinem Brief an die Aktionäre aber auch, dass dies nicht unbedingt leichter geworden sei: "Bei aller Zuversicht darf man nicht ignorieren, dass sich die Rahmenbedingungen für Banken verändert haben und dass das Marktumfeld für ein breites, profitables Bankgeschäft schwieriger geworden ist."
Reuters