Cerberus kündigte außerdem "alternative" Maßnahmen an, um seine Ziele durchzusetzen. Der Investor hätte mit seiner Beteiligung von fünf Prozent etwa die Möglichkeit, eine außerordentliche Hauptversammlung zu verlangen.

Unterdessen wird in Frankfurter Finanzkreisen spekuliert, es könne auch zu einem Neuanlauf für eine Fusion mit der Deutschen Bank kommen. Im vergangenen Jahr waren Fusionsverhandlungen ergebnislos abgebrochen worden. Cerberus ist an beiden Geldhäusern beteiligt und hat die Fusionspläne mit vorangetrieben. Sowohl die Commerzbank wie auch das Finanzministerium wollten davon nichts wissen. Eine Fusion spiele in ihrer täglichen Arbeit keine Rolle, äußerte sich Commerzban-Finanzchefin Bettina Orlopp im "Handelsblatt". Bis August will die Bank Einsparungen und Strategie-Anpassungen vorstellen.

Cerberus ist mit fünf Prozent nach dem Bund (16 Prozent) der zweitgrößte Commerzbank-Aktionär - und offenbar mit der Geduld am Ende: Seit dem Einstieg des US-Investors vor drei Jahren verlor die Aktie 60 Prozent. Die Bank kämpft derzeit an vielen Fronten. Wegen der Corona-Krise drohen Kreditausfälle, im ersten Quartal rutschte die Bank in die roten Zahlen.