Die einst zweitgrößte Bank Zyperns war im März 2013 unter Zwangsverwaltung gestellt worden, nachdem sie den Verlusten aus ihren Engagements in Griechenland Tribut zollen musste. Es war das erste Mal, dass die EU auch die Einleger von Banken hatte bluten lassen. Ihnen blieben nur die von der Einlagensicherung geschützten 100.000 Euro.
Charalambides versucht den ehemaligen Kunden von Laiki zu helfen, die beim Zusammenbruch der Bank 4,3 Milliarden Euro verloren hatten. Sie gehört dem Ausschuss an, der die Praktiken der zyprischen Banken untersuchen soll. In ihrem Brief, der Reuters am Dienstag vorlag, erklärt sie, die Commerzbank hätte den wirtschaftlichen Sinn der Transaktionen hinterfragen müssen. Die Abgeordnete schätzt den Verlust, der den Sparern durch die Geschäfte entstanden sei, auf rund 50 Millionen Euro. Wenn die Behörden der Argumentation folgten, sollten sie die Commerzbank auffordern, das Geld zurückzuerstatten.
Die Präsidentin der zyprischen Wertpapieraufsicht, Demtra Kalogerou, bestätigt den Eingang des Schreibens. Sie prüfe nun, ob gegen Gesetze verstoßen worden sei. Sie habe auch die BaFin um Amtshilfe gebeten, weil eine deutsche Bank involviert sei. Die deutsche Finanzaufsicht wollte sich nicht äußern. Auch die EZB, an deren Präsidenten Mario Draghi sich Charalambides ebenfalls gewandt hatte, nahm keine Stellung.
Eine Commerzbank-Sprecherin wollte sich zur Struktur der Papiere mit Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht gegenüber dem Kunden nicht äußern. Eine erste Überprüfung der Bank habe ergeben, dass es "keine Anzeichen für ein Fehlverhalten der Commerzbank" gebe. Die Verwalter von Laiki waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Reuters