Letztendlich werde aber die Hauptversammlung darüber entscheiden, die nach bisherigen Plänen im Mai stattfinden soll. Im Februar hatte die Commerzbank angekündigt, den Aktionären für 2019 eine Dividende von 15 Cent je Aktie zu zahlen - fünf Cent weniger als im Vorjahr.

"Wir hatten eine sehr gesunde Kapitalposition Ende 2019. Das ist eine gute Ausgangsposition für die jetzige Situation", sagte Orlopp. Zudem sei die Bank gut in das Jahr gestartet. "Die ersten zwei Monate waren sehr gut - sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Risikoseite." Auch im März rechnet die Finanzchefin nicht mit einer hohen Risikovorsorge für faule Kredite. Rückstellungen für faule Kredite wegen der Corona-Krise würden wohl erst im zweiten und dritten Quartal anfallen, deren Höhe lasse sich aber nicht beziffern. Viel hänge davon ab, wie effektiv die Hilfsprogramme der Bundesregierung für Unternehmen und Selbstständige seien. "Wir sehen bereits eine höhere Nutzung von Kreditlinien", sagte Orlopp. Aber das sei noch nicht substanziell und viele Unternehmen zögen Kreditlinien, nur um den Großteil des Geldes erst einmal auf dem Konto liegen zu lassen.

Zu den im Februar angekündigten verschärften Sparmaßnahmen ließ sich Orlopp keine Details entlocken. "Es ist wichtiger denn je, dass wir zusätzliche Einsparmaßnahmen prüfen und das tun wir." Zugleich erklärte sie, dass sich der Konzernumbau und die dafür nötigen Gespräche mit den Arbeitnehmern wegen der Corona-Krise verzögern könnte und ein Teil der Umbaukosten daher möglicherweise erst im nächsten Jahr verbucht würden.

Die Finanzchefin bekräftigte, dass die Commerzbank ihre polnische Tochter mBank nur verkaufen werde, wenn der Preis und die Transaktionsstruktur stimmen. Der Verkauf gestaltet sich schwierig, da sich Insidern zufolge nur ein ernstzunehmender Interessent für die mBank gemeldet hat.

rtr