Der größte und wichtigste Wert Linde wird ab März nicht mehr im DAX sein. Bei der Nachfolge hat die Commerzbank die Nase vorn - warum ihr Aufstieg trotzdem nicht sicher ist.
Die Würfel sind gefallen, der deutsche Traditionskonzern Linde ist ab 1. März nicht mehr im DAX notiert, die Aktien werden künftig nur noch an der Wall Street gehandelt. Das haben die Linde-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung besiegelt. Bei einer Präsenz von 78 Prozent lag die Zustimmungsquote für den Rückzug von der Frankfurter Börse bei 93 Prozent. Deutsche Fondsgesellschaften hatten gegen das Börsenaus in Frankfurt protestiert.
Commerzbank oder Rheinmetall? Wer ersetzt Linde im DAX?
Spannend wird die Frage, wer Linde ab März im DAX ersetzt. Laut Index-Experte Tom Koula von der Investmentbank Stifel hat derzeit die Commerzbank gemessen am Börsenwert die Nase vorn vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Allerdings muss ein DAX-Aufsteiger zwei Jahre Gewinn ausweisen. Die Commerzbank legt ihre Zahlen für 2022 erst am 16. Februar vor. Zwar wird allgemein damit gerechnet, dass sie die Regel erfüllt und ein positives Ergebnis vorlegen wird, aber sicher ist das nicht. Und selbst wenn, gebe es einen Rest von Unsicherheit, ob die Deutsche Börse dies noch in der nächsten Indexüberprüfung gelten lässt, sagt Koula. Fazit: Die Commerzbank hat als Linde-Nachfolger derzeit gute Chancen. Aber fest steht sie als Nachrücker nicht, und Rheinmetall steht für den Fall der Fälle parat.
Übrigens: Bis zu 7,15 Prozent Dividende: So viel Geld zahlen die DAX-Konzerne aus.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank