Für spekulativere Naturen ist es besonders interessant, Expresszertifikate unter die Lupe zu nehmen, die folgende Eigenschaften mitbringen: Sie haben zum einen verschiedene Tilgungstermine verpasst und somit ein beträchtliches Ausschüttungsvolumen kummuliert. Es ist realistisch, dass die Absicherungsschwelle übertroffen werden kann und damit der Nominalbetrag zurückfließt, selbst wenn der Jackpot nicht geknackt werden sollte. Und es muss letztlich noch genug Laufzeit vorhanden sein, dass die Chance auf eine Tilgung nicht komplett unrealistisch ist.
Auf Seite 2: Welches Expresszertifikat sich auf die Commerzbank eignet
Diese Bedingungen erfüllt das Expresszertifikat auf die Aktie der Commerzbank, emittiert von der Deutschen Bank im Jahr 2011. Der jährliche Bonusbetrag beträgt 15 Prozent. Weil die Aktie die Tilgungsschwelle von 15,93 Euro nicht erreicht hat, haben sich heute schon 145 Euro Rückzahlungsbetrag (nächster Termin 15. August 2014) aufgebaut. Weil der nächste Termin sicher auch nicht zur Tilgung führen wird, sind es ein Jahr später dann schon 160 Euro. Weil das Papier bis August 2016 läuft, bleibt genug Zeit auf die Aufholjagd zu spekulieren. Die Absicherungsschwelle beträgt im Übrigen laut der Zertifikate-Börse Frankfurt 9,573 Euro. Das heißt gemäß aktuellen Notierungen würde das Papier zu 100 Euro zurückgezahlt werden. Im Moment ist es (mit Limit ordern) für rund 92 Euro zu haben. Das heißt: es gibt pro Jahr rund sechs Prozent dafür, um auf den großen Gewinn zu hoffen. Wir glauben auch, dass das Papier im Moment an der Börse falsch bewertet wird. Eine mögliche Rückzahlung von 160 oder 175 Euro dürfte der Kurs im Laufe der nächsten Monate antizipieren und auf Notierungen von über 100 Euro steigen.