Die Zahl chronisch Kranker steigt in vielen Industrienationen kontinuierlich. Denn in vielen Ländern altert die Bevölkerung, und vor allem Ältere leiden häufig an Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes. Das stellt die Gesundheitssysteme in diesen Staaten vor große Herausforderungen. Mit einer verbesserten Effizienz können Arztpraxen, so gering wie möglich halten - leistungsfähige Software hilft dabei. Experte in diesem Bereich ist Compugroup Medical. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Koblenz betreibt Niederlassungen in 19 Ländern und zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Software für das Gesundheitswesen.

Das positive Marktumfeld und eine erfolgreiche Wachstumsstrategie haben die Zahlen zum zweiten Quartal gut ausfallen lassen: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 126,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte sogar um 25 Prozent auf 23,3 Millionen Euro.

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Auf Einkaufstour

Um auch künftig dynamisch wachsen zu können, will der Softwareanbieter hauptsächlich in Europa weiter zukaufen. "Als Übernahmekandidaten kommen für uns nur führende Anbieter von Arztinformationssystemen oder Apothekensoftware infrage", so Finanzvorstand Christian Teig. Jüngst hat Compugroup Medical zwei Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro erhalten. Davon sollen etwa 100 Millionen für weitere Akquisitionen verwendet werden.

Anfang September hat der TecDAX-Konzern eine 80-prozentige Beteiligung an Farma3tec erworben. Diese Firma entwickelt Softwarelösungen für Apotheken in Italien und ist in diesem Bereich die Nummer 2 hinter dem Marktführer Studiofarma, den Compugroup Medical bereits Ende 2013 übernommen hat. "Im Rahmen der Konzernintegration von Farma3tec werden wir Synergien realisieren, indem wir etwa unsere Produktlinie aus Deutschland in das Unternehmen einbringen", erklärt Teig, der in Italien mittelfristig "große Erfolge" erwartet.

Darüber hinaus dürfte sich die positive Geschäftsentwicklung in den USA fortsetzen, zumal dort der Direktvertrieb ausgebaut wird. Und in Deutschland sorgt die für 2015 geplante Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Wachstumsfantasie. Der Softwarekonzern könnte voraussichtlich ab 2016 allen deutschen Bestandskunden Onlinezugangsprodukte verkaufen, die mit der elektronischen Gesundheitskarte konform sind. Aus Anlegersicht interessant ist zudem, dass die Ebitda-Marge im nächsten Jahr infolge der Integration und Optimierung der 2014 übernommenen Unternehmen laut Analystenschätzungen von 20 auf 23 Prozent steigen dürfte.

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