Obwohl die griechische Regierung Europa in Angst und Schrecken versetzt, zeigt sich der Rest Europas wieder von seiner guten Seite. Die Wirtschaft in der Eurozone soll laut den Auguren in Bälde wieder unter Dampf stehen. Daher machten in dieser Woche besonders die Autoaktien einen mächtigen Satz. Denn sie litten besonders unter der Kaufzurückhaltung der Bürger. Weitere Unterstützung für die Automobilindustrie bietet der niedrige Ölpreis und der immer schwächer werdende Euro.

Das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen rechnet im laufenden Jahr mit 12,56 Millionen Pkw-Verkäufen in Westeuropa. Gegenüber dem Vorjahr wäre dies ein Plus von 3,7 Prozent. Noch stärkere Zuwächse erwartet CAR für Ost- und Südeuropa. Dort könnten die Verkaufszahlen um bis zu 5,6 Prozent steigen. Auch in den USA und vor allem in China dürfte die Nachfrage weiter anziehen.

Gerade das Reich der Mitte ist für Europas Autohersteller enorm wichtig. VW zum Beispiel setzte in China laut Center of Automotive Management im vergangenen Jahr 37 Prozent seiner weltweit verkauften Automobile ab. Kräftig Marktanteile gewinnt auch der PSA-Konzern (Peugeot und Citroën). Chinas Konsumenten nehmen bereits 25 Prozent aller verkauften PSA-Modelle ab. Ohne Risiken ist der chinesische Markt für Europas Hersteller aber nicht. Um den Dauerstau in den Metropolen zu reduzieren, verlangen die Behörden für ein Nummernschild mittlerweile umgerechnet rund 9000 Euro.

An attraktiven Fahrzeugen fehlt es der Branche aber nicht. "Freude ist zum Teilen da" - mit diesem Slogan wirbt etwa BMW für den rund 40 000 Euro teuren 2er Gran Tourer. Auf dem Genfer Automobilsalon präsentierten die Münchner die neue Version des 2er Active Tourer. Laut BMW ist der Gran Tourer das erste Fahrzeug der Premium-Kompaktklasse, das sieben Personen Platz bietet. Auch Renault treibt die Entwicklung voran. Die Franzosen wollen unter anderem von der wachsenden Nachfrage nach Sport Utility Vehicles (SUV) profitieren und stellten in Genf den 130 PS starken Renault Kadjar vor. Das im Sommer auf den Markt kommende Modell konkurriert allerdings mit dem VW Tiguan.

Die guten Perspektiven der Automobilbranche spiegeln sich in den Börsenkursen wider. BMW legte in den vergangenen sechs Monaten weit über 20 Prozent zu, Daimler-Aktien verbesserten sich um mehr als 38 Prozent, Renault notiert fast 40 Prozent höher.

Trotz der bereits guten Entwicklung sind Automobilwerte weiterhin interessant. Anleger, die jedoch nicht auf Einzelwerte setzen, sondern breit investieren wollen, steigen beim Comstage ETF Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts ein. Der Exchange Traded Fund (ETF) bildet die Wertentwicklung sowohl der größten europäischen Automobilhersteller als auch der börsennotierten Zulieferer ab. Neben BMW, Daimler und VW finden sich in den Top-Positionen Continental und Pirelli.

Wer den Konjunkturhoffnungen vertraut, kann mit Autowerten auf eine zyklische Branche setzen, die noch Potenzial bietet.

Auf Seite 2: Fondsdaten





Auf Seite 3: ETF-Anbieter im Überblick