"Wir wollen beim bereinigten operativen Ergebnis statt bisher 10,5 Prozent Marge nun rund elf Prozent erreichen", kündigte der Manager am Donnerstag an. Weil der starke Euro jedoch die Erlöse schmälert, senkte er den Ausblick für den Umsatz um eine halbe Milliarde auf 34,5 Milliarden Euro. Statt von 700 Millionen Euro gehe man wegen der Währungsturbulenzen nun von einem Negativeffekt von rund einer Milliarde Euro beim Umsatz aus.

Das bereinigte operative Ergebnis kletterte im Zeitraum April bis Juni leicht auf gut eine Milliarden Euro. Mit etwa soviel hatten Analysten beim Betriebsgewinn gerechnet. Im Vorjahr hatten 980 Millionen Euro zu Buche gestanden. Der Umsatz schrumpfte wegen der Währungseffekte indes leicht auf 8,5 Milliarden Euro. Hier hatten sich Experten mehr versprochen.

Der Konzern aus Hannover hatte unlängst bereits nach einem guten Jahresstart seine Rendite-Prognose auf 10,5 (Vorjahr 11,3) Prozent leicht angehoben. Den Schuldenberg baute Conti weiter ab: Die Netto-Finanzschulden lagen zur Jahresmitte bei 4,3 Milliarden Euro, 1,7 Milliarden Euro weniger als vor Jahresfrist. Dadurch erhöht sich der Spielraum für weitere Zukäufe. Conti hatte im Februar die Übernahme des US-Kunststoff- und Kautschukspezialisten Veyance für 1,4 Milliarden Euro angekündigt und wartet auf die Freigabe durch die Kartellbehörden. Anfang Mai hatte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer zu Reuters gesagt, Conti könne binnen eineinhalb Jahren eine weitere Großübernahme stemmen.

Reuters