Der Autozulieferer Continental rechnet mit anhaltend hohem Preisdruck der Fahrzeugbauer. Für sich selbst schließt der Dax-Konzern aus Hannover negative Folgen jedoch weitgehend aus. "Der Preisdruck bleibt hoch, wir erwarten aber keine größeren Sondereffekte in unserer Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der ein oder anderen Nachverhandlung mit irgend einem Hersteller", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Analysten rechnen damit, dass Autokonzerne wegen steigender Kosten verstärkt versuchen werden, die Preise ihrer Lieferanten zu drücken. Vor allem Volkswagen dürfte wegen der Lasten der Abgasmanipulation diese Möglichkeit ausschöpfen.
Neben VW und Daimler zählt Continental auch den Opel-Mutterkonzern General Motors sowie Ford und Fiat-Chrysler zu seinen großen Kunden.
Schäfer zeigte sich zuversichtlich, dass Conti 2016 den Auftragseingang der Sparte Automotive des Vorjahres übertreffen kann. Das hohe Wachstum des Auftaktquartals dürfe jedoch nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte Conti den Ordereingang im Automobilgeschäft um mehr als ein Drittel auf mehr als neun Milliarden Euro gesteigert.
Gleichzeitig nimmt im Reifengeschäft der Rückenwind durch niedrige Rohstoffpreise ab. Schäfer sagte, nach 50 Millionen Euro im ersten Quartal rechne er im zweiten und dritten Vierteljahr noch mit 40 beziehungsweise 30 Millionen Euro Entlastung. Für das Schlussquartal stellte er eine Kostenbelastung von rund 20 Millionen Euro in Aussicht.
Reuters