Der Umsatz brach fast um vier Fünftel auf 1,2 Milliarden Euro ein. Bei Lufthansa, Air France KLM und der British-Airways-Mutterkonzern IAG schlug die Pandemie, die den Luftverkehr abgesehen von einem Zwischenhoch im Sommer weitgehend abwürgte, dagegen mit mehreren Milliarden Euro Betriebsverlust von April bis September ins Kontor.
Auch die Billigairline hatte zuletzt wegen der verstärkten Reisebeschränkungen in der zweiten Corona-Welle den Flugplan für den Winter zusammengestrichen. Im gesamten bis Ende März laufenden Geschäftsjahr rechnet Ryanair mit 38 Millionen Passagieren, nachdem sie im Vorjahr mit 149 Millionen die meisten Fluggäste aller Airlines aus Europa befördert hatten. Die Zahl könne noch niedriger ausfallen, "wenn die EU-Regierungen den Luftverkehr weiterhin schlecht managen und mehr unkoordinierte Reisebeschränkungen verhängen", warnte Ryanair.
Im ersten Halbjahr waren 17,1 Millionen oder vier Fünftel weniger Passagiere mit den Iren geflogen. Firmenchef Michael O'Leary erklärte, der Luftverkehr in Europa werde im Winter womöglich nur 25 Prozent des Vorjahres erreichen. Für den Sommer plane Ryanair mit 50 bis 80 Prozent der Vorkrisenkapazität.
Analysten trauen Ryanair jedoch einen langen Atem in der Krise zu. Denn die Billigairline verfügte Ende September über 4,5 Milliarden Euro Barmittel, obwohl sie nur 600 Millionen Pfund aus einem staatlich abgesicherten Kreditprogramm Großbritanniens abrief. Die Airline habe eine der besten Bilanzen in der Branche und die Kosten gut im Griff, erklärte Daniel Röska, Analyst von Bernstein Research. Anleger hätten daher wenig Grund zur Sorge. Die Aktie wurde deshalb auch weniger stark als die der Konkurrenten von den erneuten Lockdowns in Großbritannien, Deutschland und anderen europäischen Ländern getroffen.
rtr