Vorstandschef Torsten Leue hatte im November "deutlich mehr als 600 Millionen Euro" in Aussicht gestellt. "Ohne die Belastungen durch die historische, weltweite Pandemie hätte die Talanx-Gruppe das Rekordergebnis des Vorjahres übertroffen", hieß es in der Mitteilung. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinnrückgangs eine stabile Dividende von 1,50 Euro je Aktie bekommen.

Allein die Rückversicherungs-Tochter Hannover Rück hatte die Corona-Schäden und -Rückstellungen am Donnerstag auf 1,21 Milliarden Euro beziffert. Versicherer und Rückversicherer müssen unter anderem für Ausfälle von Großveranstaltungen, die Schließung von Restaurants und ausgefallene Lieferantenkredite einstehen.

Die Bruttoprämien stiegen bei Talanx im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 41,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sank auf 1,7 (2,4) Milliarden Euro. Ohne die Corona-Krise wäre die lange defizitäre Industrieversicherung mit einer Schaden-Kosten-Quote von 98,7 Prozent operativ wieder profitabel gewesen, betonte das Unternehmen. Das deutsche Privat- und Firmenkundengeschäft hätte mit einer Schaden-Kosten-Quote von bereinigt 94,3 Prozent die Ziele aus seinem Sanierungsprogramm vorzeitig erreicht.

Für das laufende Jahr peilt Talanx weiterhin ein Ergebnis von 850 bis 900 Millionen Euro an.

rtr