Während sich das Volumen in den USA auf 252 Milliarden Dollar halbierte, verdoppelte es sich in Europa dank mehrerer Megadeals wie der Übernahme des Aufzugsgeschäfts von Thyssenkrupp auf 232 Milliarden.

Doch schon in den letzten März-Wochen lief wegen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus so gut wie nichts mehr. Investmentbanker und Fusionsberater hoffen auf eine Belebung in den kommenden Monaten. Dann wird das Fusionsgeschäft Experten zufolge von Notzusammenschlüssen, Restrukturierungen und Verstaatlichungen dominiert sein.

DER STAAT EILT ZUR HILFE


Der Abwärtstrend im Fusionsgeschäft werde im zweiten Quartal anhalten, erwartet Patrick Ramsey, der das weltweite M&A-Geschäft bei der Bank of America leitet. Sobald die Corona-Pandemie abebbe, werde das Geschäft jedoch merklich anziehen. "Das Ausmaß der Erholung wird von den wirtschaftlichen Aussichten und der Erholung der Aktienmärkte abhängen", sagt er.

Fusionsberater erwarten mehr Eingriffe des Staates, um strategisch wichtige Unternehmen zu retten. "Es wird Rettungsaktionen geben, es wird viele davon geben", sagt Luigi de Vecchi von der Citigroup. Dabei werde der Staat eine Schlüsselrolle spielen, nicht nur aus protektionistischen Gründen, sondern wegen der schieren Notwendigkeit, komplette Branchen zu retten und strategische Unternehmen wiederzubeleben und wo möglich, nationale Champions zu schaffen.

Wann und wie das M&A-Geschäft wieder anzieht, werde davon abhängen, ob angeschlagene Firmen auch andere Branchen und den Finanzsektor ins Wanken bringen, sagt Paulo Pereira von der US-Investmentbank Perella Weinberg. Gewisse Ansteckungseffekte seien angsichts der engen Verknüpfung der Wirtschaft untereinander unvermeidlich. "Aber das Finanzsystem ist jetzt besser kapitalisiert als 2008." Viel hänge von den Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken ab. Sie müssten die Wirtschaft in die Lage versetzen, sich zu erholen.

rtr