Damit gehört der US-Konzern mit seinen inzwischen fast 183 Millionen Zuschauern weltweit zu den wenigen Profiteuren in der Krise, die die Weltwirtschaft in eine Rezession treibt.
Netflix rechnet allerdings nicht damit, dass der Höhenflug anhält. Wenn die Ausgangsbeschränkungen gelockert würden, würden die Menschen wieder weniger vor ihren Fernsehern und Laptops sitzen, teilte Netflix in der Nacht zu Mittwoch mit. Deswegen werde in der zweiten Jahreshälfte das Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schwächer ausfallen.
An der Börse wurde der Ausblick verhalten aufgenommen. Die Aktie legte nachbörslich 0,5 Prozent zu, hat aber in diesem Jahr bislang auch schon mehr als ein Drittel gewonnen. Analyst Haris Anwar von Investing.com sagte, Netflix sei die ultimative "Stay-at-home-Aktie". Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 29 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte um mehr als das Doppelte auf 709 Millionen Dollar.
Der Streaming-Pionier Netflix hat inzwischen hochkarätige Konkurrenz. Apple, Amazon wie auch Disney werben mit eigenen Angeboten um die Gunst der Kunden und investieren hohe Summen in die Produktion neuer Serien, Filme und das notwendige Marketing. Disney+ kommt inzwischen trotz des späten Markteintritts auf mehr als 50 Millionen Abonnenten.
Netflix geht für das laufende Quartal von weltweit 7,5 Millionen Neukunden aus, fast doppelt so viele wie von Analysten geschätzt. Der coronavirusbedingte Stillstand in der Filmbranche macht sich bis Juni demnach zunächst nur leicht bemerkbar. Die meisten Inhalte für 2020 wie auch für 2021 seien bereits abgefilmt worden, sagte der zuständige Manager Ted Sarandos, der auch hinter den neuesten Publikumserfolgen wie "Tiger King" oder "Love is blind" steht.
rtr