In der alten Woche waren die Pessimisten in der Überzahl. Ihre Verkäufe drückten Dax und EuroStoxx50 jeweils rund zwei Prozent ins Minus.
EXPERTE - ZAHLUNGSVERZUG HEISST NICHT GLEICH "GREXIT"
Doch selbst wenn die Athener Regierung den IWF-Kredit nicht zurückzahlen könne, wäre eine Staatspleite Griechenlands und ein Ausscheiden aus der Euro-Zone ("Grexit") nicht die automatische und unmittelbare Folge, betont Commerzbank-Experte Weil. Der europäische Rettungsfonds ESM werde kaum von seinem Recht Gebrauch machen, seine Hilfen umgehend zurückzufordern.
Außerdem werde die Europäische Zentralbank (EZB) die griechischen Geschäftsbanken sicher mit Hilfe von Notfall-Krediten flüssig halten. Da man den politischen Willen, die Euro-Zone in ihrer jetzigen Form zusammenzuhalten, nicht unterschätzen dürfe, rechne er früher oder später mit einer Einigung zwischen Griechenland und den europäischen Geldgebern.
US-GELDPOLITIK BLEIBT EBENFALLS THEMA
Auch bei den Konjunkturdaten läuft alles auf den Freitag hinaus: Dann werden die US-Beschäftigtenzahlen für Mai vorgelegt, von denen sich Investoren Hinweise auf den Zeitpunkt der erwarteten Zinserhöhung erhoffen. Einen Eindruck über die Lage am US-Arbeitsmarkt, die wichtig für die Geldpolitik der Notenbank Fed ist, vermitteln am Mittwoch die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP. Auch von den Konsumausgaben (Montag), der Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft, lassen Rückschlüsse auf die US-Wachstumsaussichten ziehen.
EZB ZU KONJUNKTUR, QE UND GRIECHENLAND
Zu den Perspektiven für die europäische Konjunktur wird sich am Mittwoch die EZB äußern. Börsianer gehen davon aus, dass die Experten der Notenbank ihre Wachstumsprognosen unverändert lassen. Außerdem werde ihr Chef, Mario Draghi, sicher die Anfangserfolge der milliardenschweren Anleihekäufe betonen. Um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, pumpt die EZB bis mindestens September 2016 monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte. Darüber hinaus werde das Thema Griechenland sicher großen Raum bei Draghis Pressekonferenz einnehmen.