Am Dienstag gingen deutsche Rüstungsaktien nach Neuigkeiten aus der Ukraine an der Börse auf Tauchstation. Zumindest für den DAX-Wert Rheinmetall könnte es sich dabei aber nur um eine kurze Korrektur handeln. Sollten Anleger den Dip nutzen?
Der Dienstag war kein guter Tag für Rüstungsaktien. Werte wie Rheinmetall waren nach einem Bericht der Plattform „Bloomberg“ zu Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Waffenstillstandes in der Ukraine in die Knie gegangen. Einige der ukrainischen Verbündeten hätten begonnen, darüber zu sprechen, wie der Kampf gegen die russische Invasion enden könnte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Der DAX-Konzern verlor bis zum Handelsschluss am Dienstag fast sieben Prozent und stürzte mit rund 483 Euro auf ein Monatstief ab. Zuletzt sah es für die Papiere Anfang August mit einem Kurs von etwa 480 Euro so schlecht aus.
Auch Aktien von Hensoldt und Renk verlieren
Rheinmetall war aber nicht der einzige deutsche Rüstungswert, der von der Nachricht von „Bloomberg“ kalt erwischt wurde. Der MDAX-Konzern Hensoldt verlor am Dienstag mehr als sieben Prozent, während der Wettbewerber Renk mit einem Minus von knapp fünf Prozent noch die geringsten Verluste zu verbuchen hatte. Die möglichen Überlegungen zu Friedensverhandlungen zeigen aber, wie empfindlich Anleger auf Neuigkeiten aus dem Sektor reagieren und Gewinne realisieren wollen. Dabei sind die Erwartungen zumindest an Rheinmetall viel höher.
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Kursziele von über 700 Euro bei Rheinmetall-Aktie
Denn trotz Friedensverhandlungen: Die generelle Entwicklung hin zu mehr Aufrüstung in den westlichen Ländern ist aufgrund zahlreicher geopolitischer Risiken weiter intakt – und die Auftragsbücher von Rheinmetall prall gefüllt. Das mittlere Kursziel von Analysten liegt derzeit bei über 616 Euro, was einem Upside von 27,57 Prozent entspricht.
Morgan Stanley hatte zuletzt den fairen Wert der Aktie sogar mit 730 Euro taxiert. Mittelfristig sollte sich die Rheinmetall-Aktie sehr wahrscheinlich wieder über 500 Euro stabilisieren. Für Anleger kann sich der Dip also für einen Einstieg bei dem Rüstungsunternehmen lohnen. Kurzfristige Kursschwankungen müssen aber eingepreist werden.
Mit Material von dpa-AFX
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