Aber nicht nur im Investmentbanking, sondern auch im zweiten Standbein Vermögensverwaltung hätten die Kundenaktivitäten angezogen, teilte Credit Suisse am Donnerstag mit. Der Auftakt in das vierte Quartal sei allerdings uneinheitlich ausgefallen. "Die jüngste Volatilität an den Märkten im Oktober hatte unterschiedliche Auswirkungen auf unser Geschäft", erklärte Bank-Chef Brady Dougan. "Während bestimmte Bereiche in beiden Divisionen davon profitierten, wurden andere belastet." Weiterhin gut sei die Auftragslage im Emissions- und Beratungsgeschäft.

Credit Suisse eröffnet die Berichtssaison der großen europäischen Finanzinstitute. Aufgebläht wurde der Quartalsgewinn dabei durch die niedrigere Bewertung der eigenen Schulden. Insgesamt übertraf das Geldhaus aber die Analystenschätzung von 810 Millionen Franken.

Rund lief es vor allem im Anleihenhandel, wo Credit Suisse die Einnahmen um 50 Prozent auf 1,55 Milliarden Franken steigerte. Bereits die Quartalsabschlüsse der US-Konkurrenten wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley hatten gezeigt, dass die Durstrecke im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen überwunden ist. Die gegenläufigen geldpolitischen Maßnahmen der großen Notenbanken Fed und EZB sorgten bei Anleihen und Währungen für Kursausschläge und mehr Aktivität in den Handelsräumen.

Auch im Kapitalmarktgeschäft nahm Credit Suisse Fahrt auf. So ließ der Rekord-Börsengang des chinesischen Online-Händlers Alibaba auch bei den Schweizer die Kasse klingeln. Credit Suisse war einer der Organisatoren und konnte sich damit über einen Anteil am Gebührentopf von 300 Millionen Dollar freuen.

Nicht richtig auf Touren kommt die Bank dagegen in der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden. Zwar sammelte Credit Suisse 7,4 Milliarden Franken an neuen Geldern ein, doch warf das Geschäft weniger ab als vor einem Jahr. Starke Zuflüsse verbuchte das Institut bei superreichen Kunden aus Asien, während der Druck auf das Bankgeheimnis in Europa zu Abflüssen von weiteren 1,5 Milliarden Franken führte.

Reuters