Konzertkarten zählen zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken der Deutschen. Ob für Musicals, Opern, ein Konzert von Helene Fischer oder ein Fußballspiel, Klaus-Peter Schulenberg hat immer gute Karten. Der Bremer Kaufmann ist Chef des international erfolgreichen Ticketvermarkters CTS Eventim und ein alter Hase in dem Geschäft. Mit dem Geld aus seiner ersten Firma, einer Künstlermanagement- und Konzertveranstaltungsagentur kaufte er sich 1996 den damals angeschlagenen Ticketvermarkter CTS. Nach einer harten Sanierung brachte er die CTS Eventim 2000 an die Börse und führt das Unternehmen bis heute. An seinem Anteil von 50,2 Prozent an der Firma wird nicht gerüttelt. Ganz im Gegensatz zum Geschäft, das noch immer weiter ausgebaut werden kann.

Die Nummer eins beim Verkauf für Eintrittskarten für Konzert- und Sportveranstaltungen in Europa setzt jährlich europaweit insgesamt über 100 Millionen Veranstaltungstickes ab. Traditionell ist das stärkste Quartal das vierte, das Weihnachtsquartal. Das zweite Standbein ist das Segment Live Entertainment, das nicht nur Veranstaltungen organisiert und durchführt, sondern auch den Betrieb von Veranstaltungsstätten wie Beispielsweise der Waldbühne in Berlin oder der Lanxess-Arena in Köln umfasst. Während das Live Entertainment das Geschäftsmodel diversifiziert, ist der Online-Handel mit den Karten der ausgemachte Gewinntreiber.

Auf Seite 2: Rekordabsatz im Geschäftsjahr 2013



Im Geschäftsjahr 2013 stieg der Umsatz in dem Vertriebszweig um 16 Prozent auf den Rekordabsatz von 23,8 Millionen Tickets. Die Wertschöpfung des Konzerns beim Online-Verkauf ist rund sechsmal höher als beim klassischen Verkauf über den Tresen. Mittelfristig will CTS die Hälfte des gesamten Ticketvolumens über das Internet verkaufen.

In den ersten sechs Monaten wurden bereits 12,2 Millionen Karten Online abgesetzt. Ein Plus von knapp 19 Prozent. Die gute Entwicklung dürfte sich im vierten Quartal beschleunigen. Aber auch langfristig hat CTS gute Aussichten. Anfang September erhielten die Münchner den Zuschlag für den exklusiven Verkauf von rund neun Millionen Karten für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016. CTS Eventim hat Erfahrung mit Großaufträgen. Die Münchner vertickten bereits die Karten für die Fußball-WM in Deutschland, sowie für die zwei Olympischen Winterspiele in Sotchi und Turin.

Auf Seite 3: Neue Vertriebs- und Marketingwege



Doch Schulenberg wäre kein guter Kaufmann, würde er sich auf dem Erfolg ausruhen. In der Hamburger Dependance wird an neuen Vertriebs- und Marketingwegen gebastelt. CTS Eventim hat Millionen Daten von seinen Kunden gesammelt, die sollen zu einem verbesserten Vertrieb genutzt werden. Aber auch ganz neue Produkte und Dienstleistungen sollen den Umsatz weiter ankurbeln. Außerdem hat Schulenberg immer auch die internationale Expansion auf seiner Agenda. Der Ticketverkauf in Brasilien könnte dazu ein Türöffner sein.

Nach dem Jahreshoch bei 24,50 Euro im März setzte eine Seitwärtsbewegung ein, die zuletzt erneut bei Kursen von über 23 Euro gipfelte. Der jüngste Kursrückgang ist wahrscheinlich den Berichten über Unregelmäßigkeiten beim Verkauf der Tickets für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 geschuldet, in die Schulenberg verwickelt sein soll. Die Ermittlungen laufen schon seit 2009 haben aber bisher nicht zu einer Anklage geführt. Klaus Peter Schulenberg sei eine Schlüsselfigur für CTS Eventim, schreiben die Analysten der DZ Bank, das belastete. Allerdings gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Deshalb bestätigen die Analysten das Kursziel von 25 Euro.

Auf Seite 4: Wie spekulative Anleger den Kursrückschlag nutzen können



Spekulative Anleger können den Kursrückschlag als Einstiegszeitpunkt für den Knock-out-Call auf den SDax nutzen. Charttechnisch droht erst Gefahr, wenn die Unterstützung bei 20 Euro nicht hält. Am 28. November gibt CTS Eventim die Zahlen zum dritten Quartal bekannt.

Stand 6. November 2014 16.30 Uhr

Basiswert CTS Eventim

Produkt Knock-out-Call

WKN CB7W8Q

Emittent Commerzbank

Laufzeit endlos

Basispreis variabel 17,47 €

Stopp-Loss-Schwelle variabel 18,63 €

Knock-out-Schwelle variabel 18,63€

Hebel 5,96

Bezugsverhältnis 1,0

Kurs des K.o.-Calls 0,70 €

Aufgeld in % 0,46

Spread in % 4,29