Zwar konnte CTS Eventim die Ticketpreise von allem im margenstarken Online-Bereich stärken. Genau jener könnte aber von einem nicht zu unterschätzenden Anbieter angegriffen werden. Laut Nachrichtendienst Reuters will Online-Händler Amazon zunächst in den US-Ticketmarkt einsteigen und soll sich in Verhandlungen mit Eigentümern großer Veranstaltungshäuser befinden. Sollte Amazon sich für das europäische Geschäft interessieren, sind Marktanteile von CTS Eventim in Gefahr. Amazon könnte mit deutlich geringeren Gebühren angreifen.

Doch das Ticketgeschäft ist eine starke Stütze von CTS Eventim. Der Umsatz stieg um 10,2 Prozent auf 177,8 Millionen Euro. Erstmals seien in einem Halbjahr mehr als 20 Millionen Tickets allein über das Internet verkauft worden, sagte Vorstandschef Klaus-Peter Schulenburg. Onlinetickets sind siebenmal profitabler als am Schalter erworbene.

Das Eventsegment - das dank des 2016 gekauften Festivalveranstalters FKP Scorpio durchaus umsatzstark ist - verwässert die Marge stark. Während sich der operative Gewinn (Ebitda) um 3,4 Prozent auf 84,2 Millionen Euro verbesserte, ging die Marge von 19,3 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 17,2 Prozent zurück. Wegen hoher Vorlaufkosten für Veranstaltungen, die erst im zweiten Halbjahr stattfinden und Investitionen in neue Festivalmarken sei zudem das Ebidta im Eventbereich rückläufig ausgefallen, sagte Schulenberg. Berenberg-Analyst Gunnar Chors glaubt, dass auch der Terroralarm während des Open Air-Konzerts "Rock am Ring" negativen Einfluss hatte.

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Einschätzung der Redaktion



CTS Eventim ist umsatz- und ergebnisstark. Dass das zweite Quartal etwas schwächer war, spielt eine untergeordnete Rolle - wichtiger werden die Zahlen in den Folgequartalen. Allerdings wäre eine Trendwende der rückläufigen Marge im Veranstaltungssegment wünschenswert. Anleger sollten abwarten.

Empfehlung: Halten.
Zielkurs: 42 Euro
Stoppkurs: 32 Euro