Das Bundeskartellamt nimmt Europas größten Ticketvermarkter CTS Eventim unter die Lupe. Hintergrund sei der Verdacht des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung, sagte ein Sprecher der Behörde am Montag. Es handele sich nicht um ein Bußgeld-, sondern um ein Verwaltungsverfahren, betonte er. Dabei werde die kartellrechtliche Zulässigkeit verschiedener Geschäftspraktiken von CTS geprüft. Auslöser seien Informationen aus Fusionsprüfungen unter Beteiligung von CTS in der Vergangenheit gewesen. Die Ermittlungen seien bereits im November aufgenommen worden.
Die Aktie stürzte um bis zu 16,9 Prozent ab und war damit das Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax.
CTS Eventim erklärte, das Unternehmen sei überzeugt, die rechtlichen Rahmenbedingungen in jeder Hinsicht eingehalten zu haben. "Es ist allgemein bekannt, dass wir in Deutschland eine sehr gute Marktposition haben", erklärte Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg. "Unlautere Methoden wenden wir nicht an."
Die Behörde habe CTS Fragen zum Markt des Ticketvertriebs für Veranstaltungen und zur Marktposition des Unternehmens gestellt. CTS habe sämtliche Fragen vollständig und fristgerecht beantwortet. Nach mehreren Fusionen, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit dem Segen der Kartellwächter abgeschlossen habe, komme die Anfrage der Behörde für CTS Eventim nicht überraschend. Das Kartellamt habe dem Ticketvermarkter bereits früher eine starke Marktposition bescheinigt.
Reuters