Das dicht gedrängte Programm lässt nicht nur die Herzen der Musikliebhaber höher schlagen. Freuen können sich auch die Aktionäre von CTS Eventim. Sei es als Veranstalter, Tickethändler oder Betreiber namhafter Spielstätten wie der Berliner Waldbühne: Das Unternehmen ist im Epizentrum der Live-Unterhaltungsindustrie positioniert. Ein Blick in die Zahlen unterstreicht diese These. Seit Jahren schreibt CTS Eventim mit prozentual zweistelligen Steigerungsraten bei Umsatz und Ergebnis eine imposante Wachstumsstory.
Entsprechend steil geht es mit dem Aktienkurs nach oben. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Wert annähernd vervierfacht. Damit hängt CTS den MDAX, zu dessen Mitgliedern die Münchner seit knapp vier Monaten zählen, um Längen ab.
Der zentrale Wachstumstreiber ist das Online-Ticketing. Sobald ein Kunde seine Eintrittskarte über das Internet bestellt, fällt für Europas Marktführer im Vergleich zur Vorverkaufsstelle eine deutlich höhere Marge ab. Obwohl die Zahl der online verkauften Tickets rasant zugenommen hat, liegt ihr Anteil am Gesamtvolumen nur bei knapp einem Drittel. Mittelfristig möchte Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg diese Quote auf die Hälfte steigern. Der -Unternehmensgründer und Großaktionär verlässt sich nicht allein auf das sich rasant verändernde Einkaufsverhalten heimischer Konsumenten. Er forciert gleichzeitig die internationale Expansion.
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Olympische Qualitäten
Gerade ist der umtriebige Manager dabei, den Weg nach Lateinamerika zu ebnen. CTS Eventim vermarktet rund neun Millionen Tickets für die Sommerolympiade 2016 in Rio de Janeiro. Ab dem dritten und viertel Quartal dürfte dieser Auftrag Spuren in den Zahlen hinterlassen. Die hohe Veranstaltungsdichte spricht dafür, dass CTS nach einem verhaltenen Jahresauftakt bereits von April bis Juni Fahrt aufgenommen hat. Dies gilt umso mehr als das Programm im Konzertsommer 2014 wegen der Fußball-WM weniger dicht gefüllt war. Am 27. August veröffentlicht das Unternehmen die Zwischenbilanz.
Für Schlagzeilen könnte Schulenberg zudem mit weiteren Zukäufen sorgen - sie sind ein zentraler Baustein seiner Erfolgsstrategie. Allerdings ruft die erreichte Vormachtstellung die Wettbewerbshüter auf den Plan. Als im Februar bekannt wurde, dass das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen CTS Eventim eingeleitet hat, stürzte die Aktie um bis zu 17 Prozent ab. Diese Scharte konnte der Mid Cap jedoch ganz schnell ausmerzen. Aus gutem Grund: Die Ermittlungen sollten keine ernste Gefahr für die Wachstumschancen darstellen.
BÖRSE ONLINE hatte damals die Kaufempfehlung bestätigt und hält daran trotz ambitionierter Bewertung fest. Für das üppige 2016er-KGV von rund 30 beteiligen -Anleger sich an einem einzigartigen Geschäftsmodell, sie können zudem fest mit einer Dividende planen. Seit 2006 kehrt das Unternehmen Jahr für Jahr die Hälfte des Gewinns aus. Gerade im aktuellen Börsenumfeld hat eine solche Kombination schlicht ihren Preis.