Die auf den ersten Blick komplizierten Konstellationen haben es Greenwood Investors angetan. Firmengründer Steven Wood sucht dabei nach verborgenen Werten und wie sie gehoben werden können. Der Investor hat in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass das hohe Gewinne bringen kann. So war er früh bei Fiat Chrysler Automobiles investiert und vervielfachte seinen Einsatz nach der Abspaltung von Ferrari. Ähnlich wie Fiat damals ist auch CTT - Correios de Portugal (CTT) am Kapitalmarkt nicht wohl gelitten. Die Aktie (WKN: A1W 9RB) notiert in der Nähe historischer Tiefstwerte. Wood stieg groß ein und wurde im vergangenen Jahr auch in den Verwaltungsrat gewählt. Er sieht bei der portugiesischen Post einige Hebel. Das Unternehmen ist mit einem Börsenwert von 317 Millionen Euro nicht hoch bewertet.
Die Investoren befürchten vor allem hohe Aufwendungen, weil CTT jeden Fleck in Portugal beliefern muss. Doch Wood sieht gerade das als Vorteil. Und das könnte sich mit Covid-19 bestätigen. Das Land, dessen Pro-Kopf-Anteil bei Paketen weit hinter dem anderer Länder liegt, holt in der Pandemie schnell auf. Der größte Teil des Mehrumsatzes landet bei CTT. Und das neue Management wird dafür sorgen, dass immer mehr auch unterm Strich hängen bleibt. Greenwood sieht CTT als den E-Commerce-Hub für das Land auch in Verbindung mit dem großen Nachbarn Spanien.
Was könnte das einmal wert sein? Beim aktuellen Börsenkurs hat das Paketgeschäft, das vor dem Coronavirus auf dem Weg war, ein Betriebsergebnis von 90 Millionen Euro zu erreichen, auf jeden Fall einen negativen Unternehmenswert. Das rechnet sich laut Greenwood so: CTT ist schuldenfrei und hat eine Finanztochter mit einem Eigenkapital von 200 Millionen Euro. Und die nicht betriebsnotwendigen Immobilien sind rund 200 Millionen Euro wert. RED