Die Hoffnung auf eine Einigung im Zoll- und Haushaltsstreit in den USA hat dem DAX am Dienstag Aufwind gegeben. In der zweiten Wochenhälfte reist eine hochrangige US-Delegation nach Peking. Hier wird eine Einigung erwartet. "Es steht außer Frage, dass beide Seiten den Deal wollen und auch brauchen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Zudem fanden Unterhändler von Demokraten und Republikanern einen vorläufigen Kompromiss im Haushaltsstreit, kurz vor einem drohenden neuen "Shutdown". "Noch ist allerdings nicht klar, ob US-Präsident Donald Trump den Budget-Kompromiss auch unterschreiben wird", warnte QC-Experte Altmann.

Auf Unternehmensseite stand Thyssenkrupp im Fokus. Der Mischkonzern verzeichnete vor seiner Aufspaltung ein Minus beim operativen Ergebnis. Der Barmittelzufluss zu Jahresbeginn war zudem überraschend niedrig. An ihrer Prognose hielten die Essener fest. Für die Aktie ging es rund 2,5 Prozent nach unten.

Gute Zahlen des französischen Konkurrenten Michelin beflügelten die Continental-Aktie. Der Kurs gewann knapp 3,8 Prozent. Dank voraussichtlich guter Geschäfte mit Spezial- und Ersatzreifen rechnet der Continental-Rivale 2019 mit einem steigenden operativen Ergebnis vor Sondereffekten.

Was am Dienstag an der Börse sonst noch wichtig war



Metro kommt bei Real-Verkauf voran - Trendverbesserung in Russland
Der Handelskonzern Metro kommt mit dem Verkauf seines Supermarktgeschäfts Real voran. In Kürze würden indikative Angebote erwartet, sagte Vorstandschef Olaf Koch in einer Telefonkonferenz am Dienstag in Düsseldorf. Dabei gebe es eine "gute Anzahl von Interessenten" für das Geschäft. Koch zeigte sich daher zuversichtlich, im dritten Geschäftsquartal einen Verkaufsvertrag unterzeichnen zu können. Damit liege Metro voll im Zeitplan. Die Metro-Aktie stieg am frühen Mittag um 3,8 Prozent.

Brexit und Türkei-Erholung belasten Tui im Winter - Aktie unter Druck
Unerwartet starke Buchungen für die Urlaubsziele Türkei und Nordafrika haben den weltgrößten Reisekonzern Tui tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen. In der Folge seien Betten auf den Kanarischen Inseln frei geblieben, teilte das Unternehmen am Dienstag vor seiner Hauptversammlung in Hannover mit. Auch der lange Sommer in Nordeuropa und die Schwäche des britischen Pfund bremsten die Nachfrage im typischerweise schwachen ersten Quartal bis Ende Dezember. Tui-Chef Fritz Joussen hatte sein Gewinnziel deshalb bereits in der vergangenen Woche gekappt.

Scout24 mit zweistelligen Wachstumsraten
Die Internet-Kleinanzeigenbörse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vorläufigen Zahlen zufolge den Umsatz um 12,5 Prozent auf 531,7 Millionen Euro gesteigert. Im Schlussquartal lag das Plus bei 16,6 Prozent. Der operative Quartalsgewinn (Ebitda) legte um 15,3 Prozent auf 77,6 Millionen Euro zu. Die Firma bestätigte den Ausblick für 2019.

Marktforscher: iPhone-Absatz in China um ein Fünftel gefallen
Die iPhone-Verkäufe in China sind nach Berechnungen von Marktforschern im vergangenen Weihnachtsquartal um ein Fünftel abgesackt. Apple habe im weltgrößten Smartphone-Markt mit rund 11,8 Millionen verkauften Telefonen den vierten Rang belegt und habe einen Marktanteil von 11,5 Prozent, berichtete die Analysefirma IDC am Montag. Es ist die erste Schätzung zum Ausmaß des Rückgangs, der Apple die vergangenen Quartalszahlen verhagelte.

Nissan-Gewinn steigt um ein Viertel
Japans zweitgrößter Autokonzern hat im dritten Quartal seines Bilanzjahres 2018/19 einen Gewinnsprung verbucht. Im Zeitraum Oktober bis Dezember stieg das operative Ergebnis um rund ein Viertel auf 103,3 Milliarden Yen (827,9 Millionen Euro).

Brexit: May fordert von Abgeordneten mehr Zeit und gute Nerven
Etwa sechs Wochen vor dem Brexit hat die britische Premierministerin Theresa May vom Parlament mehr Zeit und Unterstützung für Änderungen am Abkommen über den EU-Ausstieg gefordert. Zugleich appellierte die Regierungschefin in ihrer Erklärung am Dienstag an die Abgeordneten, "die Nerven zu behalten". Dem Vorschlag des Oppositionsführers Jeremy Corbyn für eine dauerhafte Zollunion mit der Europäischen Union erteilte sie erneut eine Absage.

rtr/dpa-AFX/fh