Auch Daimler ruft wegen möglicherweise defekter Airbags des japanischen Zustellers Takata Fahrzeuge in den USA und Kanada zurück. Dafür lege Daimler einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag im Geschäftsjahr 2016 beiseite, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Welche Fahrzeugmodelle zurückgerufen werden und wie viele Autos betroffen sind, teilte Daimler zunächst nicht mit.
Auf Druck der US-Behörden muss Takata weitere 35 bis 40 Millionen Airbags zurückrufen, wie die Japaner Anfang Mai bekanntgaben. Ein Teil davon sind auch als Beifahrer-Airbags in Fahrzeugen der Stuttgarter verbaut. Bislang sind Daimler nach eigener Aussage keine Fälle bekannt, in denen der Fehler bei seinen Fahrzeugen aufgetreten ist.
Weltweit stehen mindestens elf Todesfälle mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung, die meisten davon in den USA. Bei manchen Airbags explodieren bei Feuchtigkeit die Vorrichtungen mit zu viel Kraft, wodurch Fahrzeuginsassen von Splittern getroffen werden können.
Die Airbags sollen laut Daimler in mehreren Schritten bis Dezember 2019 zurückgerufen werden. Den Aufwand will der Dax-Konzern separat ausweisen, das Ergebnis des laufenden Geschäfts werde nicht beeinflusst. Daimler bekräftigte die Prognose, dass der Konzern seinen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) aus dem laufenden Geschäft 2016 leicht steigern wird.