Auch ohne die Sondereinnahmen von zusammen fast 700 Millionen Euro übertrafen die Schwaben damit die Erwartung des Marktes, die nach Reuters-Daten bei drei Milliarden Euro rangierten. Der Autobauer Daimler verdiene gut dank neuer Modelle wie der E-Klasse und habe zugleich seine Kosten gesenkt, sagte Gerhard Wolf, Branchenexperte von der Landesbank Baden-Württemberg.

Die Zahlen versetzten Anleger in Kauflaune. Die Aktien des Dax-Konzerns legten in der Spitze um 2,8 Prozent auf Kurse von 68,50 Euro zu. Das Quartalsergebnis lasse sich mangels Details noch nicht abschließend bewerten, erklärte Michael Punzet, Analyst von der DZ Bank. "Durch den guten Start ins Geschäftsjahr 2017 sehen wir jedoch unsere positive Haltung zu Daimler bestätigt."

Im ersten Quartal war der Absatz der Pkw-Marke Mercedes-Benz um 16 Prozent auf einen neuen Bestwert von 560.625 Stück gestiegen. Daimler hat damit seine Position als Weltmarktführer im Premiumsegment, die der Konzern im vergangenen Jahr nach langer Zeit BMW abgejagt hatte, verteidigt. Die Münchner lieferten von ihrer Kernmarke von Januar bis März 503.445 Exemplare aus, ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Audi hat noch keine Zahlen vorgelegt, war im vergangenen Jahr aber deutlich hinter den beiden Rivalen.

NEUBEWERTUNG VON HERE-ANTEIL SORGT FÜR BUCHGEWINN



Das Ebit in der Pkw-Sparte wurde im ersten Quartal um einen Buchgewinn von 183 Millionen Euro durch eine Neubewertung von Daimlers Anteil am digitalen Landkartendienst Here aufgebessert. Darum bereinigt stieg das operative Ergebnis nach Berechnung von Michael Raab, Analyst von Kepler Cheuvreux, aber immer noch um 44 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, was einer Rendite von neun Prozent entsprach. Das Nutzfahrzeuggeschäft sicherte sich den Gewinnanstieg hingegen nur dank des Sonderertrages von 267 Millionen Euro aus einem Immobilienverkauf der japanischen Lastwagentochter Mitsubishi Fuso. Ohne diesen Effekt wäre der Betriebsgewinn um ein Fünftel auf rund 400 Millionen Euro gesunken. Daimler Trucks hat derzeit mit schwacher Nachfrage in Nordamerika und Europa zu kämpfen. Die Sparte hat bereits ein Sparprogramm über 1,4 Milliarden Euro aufgelegt, das auch Stellenabbau in Deutschland beinhaltet.

rtr