Die Mischung aus Limousine und Kombi ergänzt die bisherigen Kompaktautos Mercedes A- und B-Klasse sowie CLA und den Mini-Geländewagen GLA. Das neue Fahrzeug werde im ungarischen Kecskemet gebaut, erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Dort werde bereits im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Der Premiumhersteller will die Produktion von kleineren Pkw ausbauen, um stärkeres Absatzwachstum zu erreichen und eine jüngere Kundschaft anzusprechen.

Bis 2020 sollen die Kompaktwagen mehr als 30 Prozent des Absatzes ausmachen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei rund einem Viertel oder 370.000 Fahrzeugen. In den ersten fünf Monaten verkaufte Mercedes mit 173.000 Stück fast 25 Prozent mehr seiner kleineren Modelle. Bis 2020 wollen die Schwaben allerdings wieder größter Premiumhersteller werden - derzeit rangieren sie auf dem dritten Platz hinter BMW und der Volkswagen-Tochter Audi. Während die Expansion der Kompakten den Absatz ankurbeln kann, erschwert sie es Daimler allerdings, sein Gewinnziel zu erreichen - pro Stück verdienen Autobauer an den Kleinwagen weniger.

In der Pkw-Sparte soll der operative Gewinn zehn Prozent vom Umsatz ausmachen. Einen Zeithorizont dafür nennt Daimler-Chef Dieter Zetsche nicht mehr, nachdem das Ziel für 2013 Ende 2012 wegen der schwachen Konjunktur gekippt werden musste. Im vergangenen Jahr betrug die Rendite von Mercedes-Benz Cars 6,5 Prozent. Um die Produktionskosten der Kompakten zu drücken, plant Daimler Insidern zufolge eine gemeinsame Fertigung mit seinem Partnerunternehmen Renault -Nissan in Mexiko.

Nach früheren Äußerungen Zetsches ist die Kompaktwagen-Familie von Mercedes-Benz mit dem fünften Modell komplett. Der Name Shooting Brake ist an die Bezeichnung für geräumige Sportwagen in Großbritannien in den 60er Jahren angelehnt. Er geht zurück auf Fuhrwerke, mit denen ungezähmte Pferde im Zaum gehalten und zu Arbeitstieren erzogen werden konnten.

Reuters