Denn Jahresauftakt hat der deutsche Aktienmarkt zweifellos verbockt. Die Kurse haben heftig korrigiert und wann der Ausverkauf endet ist derzeit noch nicht absehbar. Gerade in turbulenten Phasen wie diese sehnen sich Anleger nach etwas Stabilität im Depot. Gegen Kursverluste sind zwar auch Dividendenzahler alles andere als gefeit, aber es wirkt doch irgendwie beruhigend, wenn ein Unternehmen eine Ausschüttung vornimmt und die daraus resultierende Dividendenrendite auch noch relativ ansehnlich ausfällt. Besonders gut ist das Gefühl, wenn eine Gesellschaft bereits eine verlässliche Dividendenhistorie aufzuweisen hat und auch für die Zukunft weitere Zahlungen als ziemlich verlässlich einzustufen sind.
Auf nachhaltige Ausschüttungen ist auch das Dividendenmodell der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) fokussiert. Es beruht auf einem Multi-Faktoren-Ansatz mit monatlicher Auswertung, bei dem die längerfristige Dividendenpolitik der Konzerne im Vordergrund steht. Es identifiziert Titel, die eine nachhaltig attraktive Ausschüttungsrendite bieten. Als Inputfaktoren für das Modell werden dabei sowohl historische Daten als auch Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr verwendet. Insgesamt wird eine Historie von zehn Jahren betrachtet. Das wichtigste Kriterium stellt die erwartete Dividendenrendite dar, die auf Basis des aktuellen Kurses und der von den LBBW-Analysten prognostizierten Auszahlung für das Geschäftsjahr 2015 - welche im laufenden Jahr auszuschütten ist - ermittelt wird. Dabei wertet das Modell Dividendensenkungen als Malus, während Erhöhungen mit Pluspunkten honoriert werden.
Weitere Einflussfaktoren sind die durchschnittliche Dividendendeckung, das EPS-Wachstum, die EPS-Schwankungen sowie das S&P-Rating. Für jeden Inputfaktor wird eine Reihenfolge in Bezug auf die Erfüllung des jeweiligen Kriteriums gebildet, wobei für die optimale Erfüllung 100 und im schlechtesten Falle 0 Scoring-Punkte vergeben werden. Die Punkte werden schließlich je nach Bedeutung der Inputfaktoren gewichtet und aggregiert. Da es sich um einen quantitativen Ansatz handelt, spielen die Analystenratings keine Rolle.
Berechnet wird das Dividendenmodell für DAX, MDAX und Euro Stoxx 50 Index. Bei der jüngsten Aktualisierung gab es im Top-5-Portfolio für den MDAX keine Veränderung, während es im Top-5-Portfolio für den DAX eine Aktie neu den ersten Platz erobert hat. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir diesen Wert ebenso wie die vier anderen Titel aus dem Top-5-Portfolio etwas näher vor. Die Dividendenrendite reichen bei diesen Aktien von 4,6 Prozent bis 5,8 Prozent. Die DAX-Vertreter im Schnitt kamen ansonsten insgesamt bei Erstellung der Studie auf eine Dividendenrendite von im Schnitt 3,1 Prozent. Ein Wert, mit dem die laufende Rendite von Aktien nach wie vor markant über den aktuellen Mini-Renditen von Bundesanleihen liegt, aber auch klar oberhalb der von Euro-Staatsanleihen schwächerer Bonität oder von Unternehmensanleihen mit Investmentqualität.
Nachhaltigste DAX-Dividendenzahler laut LBBW-Dividendenmodell: Platz fünf: K+S (WKN: KSAG88, 19,79 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben beziehen sich auf den Stand vom 20.01.)
Dividende 2015e: 1,15 Euro
Dividendenrendite 2015: 5,81 Prozent
Dividendensenkungen: 33 Punkte
Dividendenerhöhungen: 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 47 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 23 Punkte
Deckung: 43 Punkte
Rating: 57 Punkte
Rendite: 97 Punkte
Gesamt: 72,2 Punkte
Auf Platz fünf im DAX-Dividendenmodell der LBBW rangiert der Düngemittel- und Salzkonzern K+S. Die meisten Punkte heimst dieser Titel mit der Höhe der Dividendenrendite ein. Zum Redaktionsschluss gültige 5,81 Prozent sind hier 97 von maximal 100 Punkten wert. Dürftig sieht es dagegen bei den Gewinnschwankungen aus, denn da wird nur eine Punktzahl von 23 erreicht. Das Analystenurteil spielt bei der Einstufung im Dividendenmodell zwar keine Rolle, an dieser Stelle sei aber dennoch erwähnt, dass die LBBW die Aktie als Kauf versehen mit einem Kursziel von 30 Euro einstuft. Das lässt theoretisch viel Luft nach oben, wobei der Chart mit einem intakten mittel- und langfristigen Abwärtstrend aber eher gegen einen baldigen ausgedehnten Kursausflug nach oben spricht.
Dem Aktienkurs von K+S haben somit die Übernahmegerüchte am Ende wenig geholfen, die sich immer wieder um diese Gesellschaft ranken. Zuletzt hieß es in Berichten in diesem Zusammenhang, das Unternehmen arbeite an einer Übernahmeabwehrstrategie und visiere dabei auch einen Börsengang der US-Salztochter Morton Salt an. Analysten zeigten sich davon allerdings in ersten Reaktionen eher weniger angetan und zwar auch deshalb, weil diese Strategie kaum als Giftpille gegen eine Übernahme helfen dürfte. Fest steht aber, dass man intern unzufrieden ist mit der Wertschätzung, welche die Börse dem Salzgeschäft entgegenbringt, wobei man wissen muss, dass sich K+S nach der Übernahme des US-Salzherstellers Morton Salt im Jahr 2009 zum weltgrößten Salzproduzent gemausert hat. Außerdem lautet das Ziel, den Vorsteuergewinn dieser Sparte von 2014 bis 2020 auf mehr als 400 Millionen Euro zu verdoppeln.
Nach einem turbulenten Vorjahr dürfte nach dem da gescheiterten Übernahmeversuch durch den Wettbewerber Potash auch 2016 spannend bleiben, zumal den Kanadiern nach wie vor Kaufinteresse nachgesagt wird. Im Kampf gegen den zuletzt deutlich gesunkenen Aktienkurs sind die fallenden Kalipreise eine Bürde und auch die hohen Investitionen, die nötig sind, um das für den Konzern wichtige Kali-Projekt Legacy in Kanada voranzutreiben sowie die Umweltauflagen beim Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier zu erfüllen, werden an der Börse kritisch gesehen. Der Druck auf das Management bleibt auch deshalb hoch, weil sich der Kurs inzwischen weit von den 41 Euro entfernt war, mit dem die Aktie mit der Potash-Offerte umgerechnet bewertet wurde.
Viel wird davon abhängen, wie es nach dem in diesem Jahr geplanten Produktionsstart von Legacy mit diesem Projekt weitergehen wird. Den bisherigen Versprechungen zufolge soll damit der Cash-Flow des Konzerns um mehr als zehn Prozent jährlich steigen und K+S ist nun in der Bringschuld, diese Vorgabe auch einzulösen. Abzuwarten bleibt ansonsten, wie das Geschäft mit Düngemitteln laufen wird, nachdem die Preise für Agrarprodukte derzeit eher niedrig sind. Das KGV für 2016 auf Basis der Konsensschätzungen der Analysten bewegt sich ansonsten übrigens bei 9,6.
Nachhaltigste DAX-Dividendenzahler laut LBBW-Dividendenmodell: Platz fünf: Daimler (WKN: 710000, 63,81 Euro)
Dividende 2015e: 3,20 Euro
Dividendenrendite 2015: 5,01 Prozent
Dividendensenkungen: 33 Punkte
Dividendenerhöhungen: 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 80 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 53 Punkte
Deckung: 47 Punkte
Rating: 72 Punkte
Rendite: 90 Punkte
Gesamt: 72,8 Punkte
Den vierten Platz im LBBW-DAX-Dividendenmodell belegt momentan Daimler. Beim Qualifikationskriterium ist der Autobauer mit 33 Punkten zwar noch etwas schwach auf der Brust, dafür gibt es aber für eine Rendite von 5,01 Prozent 90 Punkte und auch das Gewinnwachstum wird mit 80 Punkten belohnt. Interessant ist mit Blick auf den Aktienkurs, dass dieser zuletzt stärker den Rückwärtsgang eingelegt hat, obwohl die Analysten im Schnitt nach wie vor mit einer überzeugenden Gewinnentwicklung rechnen und im Grunde genommen nach wie vor auch die Nachrichten aus dem Hause des Stuttgarter Autoherstellers stimmen. Zudem feierte die Branche gerade neue Absatzrekorde in den USA und die tiefen Benzinpreise sollten eigentlich ebenfalls beflügeln.
Doch wie andere Branchenvertreter leidet Daimler eben auch unter der Sorge der Marktteilnehmer vor einer stärkeren konjunkturellen Abschwächung auf dem wichtigen Absatzmarkt in China, als diese derzeit allgemein noch unterstellt wird. Allerdings hat Daimler zuletzt immer wieder betont, im Reich der Mitte in Sachen Erreichung der eigenen Ziele gut unterwegs zu sein. Der chinesische Pkw-Markt werde auch in diesem Jahr weiter wachsen, sagte beispielsweise Firmenchef Dieter Zetsche erst kürzlich bei einer Presseveranstaltung auf der Automesse in Detroit. Für den Gesamtmarkt sei er deshalb vorsichtig optimistisch und für das eigene Geschäft noch zuversichtlicher.
Intensiv diskutiert wird ansonsten auch ganz allgemein immer wieder, wie sich das Autogeschäft wohl verändern wird, falls in einigen Jahren tatsächlich selbstfahrende Autos immer öfter auf unseren Straßen zu sehen sein sollten. Eine Belastung stellt zudem der Abgasskandal rund um Volkswagen dar, weil dieser auf dem ganzen Sektor lastet. Außerdem hat die Notiz jüngst etwas stärker nachgegeben, als bei Renault im Zuge der Abgas-Untersuchungen staatsanwaltliche Untersuchungen durchgeführt wurden. Eventuell lässt sich das damit erklären, dass Daimler mit Renault vor Jahren eine strategische Allianz eingegangen ist und die beiden Unternehmen im Juli vergangenen Jahres ihre Kooperation auf Pickups mittlerer Größe ausgeweitet haben. Daimler ließ aber verlautet, selbst von den Vorgängen nicht betroffen gewesen zu sein.
Die LBBW sieht den Gewinn bei Daimler 2016 von 6,51 Euro auf 8,28 Euro steigen und 2017 auf 8,61 Euro. Daraus ergibt sich für 2017 ein KGV von 7,4. Optisch erscheint das sehr niedrig zu sein, doch auch anderen Autobauern wird oft nur ein einstelliges KGV zugebilligt. Die Dividende soll für das Geschäftsjahr 2015 auf 3,20 Euro steigen und für das laufende Geschäftsjahr dann auf 3,40 Euro angehoben werden. Als Kursziel werden 106 Euro genannt und damit ein Niveau, das zuletzt etwas aus den Augen verloren wurde.
Nachhaltigste DAX-Dividendenzahler: Platz drei: BASF AG (WKN: BASF11, 60,12 Euro)
Dividende 2015e: 2,90 Euro
Dividendenrendite 2015: 4,82 Prozent
Dividendensenkungen: 66 Punkte
Dividendenerhöhungen: 80 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 30 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 80 Punkte
Deckung: 27 Punkte
Rating: 89 Punkte
Rendite: 83 Punkte
Gesamt: 73,3 Punkte
Den Bronze-Platz nimmt im LBBW-Dividendenmodell aktuell BASF ein. Das, obwohl es für Gewinnwachstum und Dividendendeckung eher niedrige 30 Punkte und 27 Punkte gibt. Aber dafür fällt die Benotung bei den anderen Einflussfaktoren relativ gut aus, wobei sich die geschätzte Dividendenrendite selbst auf 4,82 Prozent beläuft. Konkret rechnet die LBBW für 2015 mit einer Zahlung von 2,90 Euro je Aktie, was einer Anhebung von 0,10 Euro entsprechen würde und für 2016 mit 3,00 Euro.
Beim Gewinn je Aktie wird für 2016 mit 4,71 Euro nach 5,61 Euro kalkuliert und für 2017 mit 4,68 Euro. Das Kursziel wird auf 84 Euro taxiert, wobei sich die Notiz zuletzt wenig um diese Vorgabe geschert hat sondern vielmehr immer weiter abgerutscht ist. Die Kurse sind dabei zuletzt auf den tiefsten Stand seit Oktober 2012 abgerutscht, wobei auf dem Weg nach unten etliche Unterstützungen verletzt wurden, wodurch der Titel charttechnisch betrachtet jetzt arg angeschlagen daherkommt.
Am Markt wird die schwache Entwicklung darauf zurückgeführt, dass der weltgrößte Chemiekonzern wie die Branche als Ganzes vor großen Herausforderungen steht. Die Chemiebranche hängt als Zulieferer für fast alle wichtigen Industriezweige an der Weltkonjunktur und wenn letztere wie zuletzt schwächelt, dann schlägt das schnell direkt auch auf die Geschäfte der Chemiekonzern durch. Im Falle von BASF kommt neben Überkapazitäten in Teilbereichen erschwerend noch hinzu, dass der niedrige Ölpreis die Öl- und Gassparte belasten dürfte. Außerdem rätseln Branchenbeobachter darüber, wie sich wohl der Mitte Dezember bekanntgegebene Zusammenschluss der US-Konkurrenten Dow Chemical und DuPont auf die künftige Wettbewerbslage in den Bereichen Kunststoff, Spezialchemie und Agrarchemie auswirken wird.
Die Ludwigshafener versuchen dem mit einer Profilschärfung, Effizienzverbesserungen und Kosteneinsparungen zu begegnen. So soll das Sparprogramm STEP ab Ende 2015 jährlich rund 1,3 Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen und weitere Einsparungen in Milliardenhöhe sind bereits geplant. Dem Aktienkurs hat das zuletzt aber wenig geholfen, obwohl nach den ersten neun Monaten 2015 der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit um 3,6 Milliarden Euro auf einen Rekordwert von 8,5 Milliarden Euro gestiegen war. Für 2015 insgesamt rechnet das Unternehmen allerdings mit einem leichten Rückgang des Umsatzes und des operativen Ergebnisses vor Sondereinflüssen. Auch für 2016 werden schwache Wachstumsraten nicht ausgeschlossen.
Nachhaltigste DAX-Dividendenzahler laut LBBW-Dividendenmodell: Platz zwei: Munich Re SE (WKN: 843002, 169,30 Euro)
Dividende 2015e: 7,75 Euro
Dividendenrendite 2015: 4,58 Prozent
Dividendensenkungen: 100 Punkte
Dividendenerhöhungen: 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 40 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 60 Punkte
Deckung: 37 Punkte
Rating: 94 Punkte
Rendite: 77 Punkte
Gesamt: 73,4 Punkte
Obwohl die Münchener Rück für einen geschätzte Dividendenrendite von 4,58 Prozent eine für die Spitzengruppe im LBBW-Dividendenmodell eher dürftige Note bekommt, reicht es letztlich für den zweiten Platz. Allerdings ist dieser Rang eine Verschlechterung, weil man bislang die Spitzenposition innehatte. Doch der Rückversicherer muss sich jetzt nicht nur eine Treppenstufe niedriger aufstellen, sondern auch die Gesamtpunktzahl hat sich gegenüber der letzten Berechnung von 78,4 Punkten auf derzeit 73,4 Punkte verschlechtert. Als Trostpreis sind vor diesem Hintergrund die volle Punktzahl von 100 beim Kriterium Dividendensenkungen zu verstehen, was der einzige Fall überhaupt ist, dass einer der Top-5-Werte bei einem Auswahlkriterium 100 Punkte erreicht.
Auch hier musste der Aktienkurs zuletzt Boden Preis geben, wobei es aber immerhin bisher gelungen ist, den langfristigen Aufwärtstrend zu verteidigen. Dabei geholfen haben dürfte die Tatsache, dass das abgelaufene Jahr für die Munich Re das Jahr mit den geringsten Schäden seit 2009 war. Die Gesamtschäden aus Naturkatastrophen fielen den Angaben zufolge von 110 Milliarden Dollar auf 90 Milliarden Dollar weltweit. Davon waren 27 Milliarden Dollar versichert im Vergleich zu 31 Milliarden Dollar im Vorjahr. Allerdings hieß es von Seiten der Gesellschaften gleichzeitig auch, die vergleichsweise geringen Schäden seien kein Signal für eine generelle Entwarnung an der Schadenfront. Dagegen spricht auch, dass viele Studien wegen dem Klimawandel mit vielen Problemen rechnen. Zu Bedenken ist in diesem Zusammenhang auch, dass bei nur geringen Schäden die Verhandlungen über Tariferhöhungen üblicherweise schleppender verlaufen, weil die Kunden die Frage stellen, warum sie für die angebotenen Leistungen mehr bezahlen sollen bei insgesamt geringeren Schäden. Auch wird das Wettbewerbsumfeld derzeit allgemein als intensiv beschrieben.
Im neuen Jahr wird es nun neben der Schadenentwicklung auch darauf ankommen, was für Konsequenzen die strengeren Kapitalvorschriften aus dem Regelwerk Solvency II für die Branchenvertreter letztlich nach sich ziehen werden. Die Aufsichtsbehörde BaFin hat der Munich Re in diesem Zusammenhang genehmigt, das interne Modell zur Berechnung der Kapitalanforderungen unter Solvency II anwenden zu können. Die Solvabilitätskennziffer lag per 30. September 2015 bei rund 260 Prozent und damit laut Analysten auf einem sehr guten Niveau. Denn dies erlaube bis auf weiteres steigende Dividenden sowie eine Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms.
Die LBBW rechnet für 2015 allerdings mit einer unveränderten Ausschüttung von 7,75 Euro je Aktie und für 2016 mit 8,00 Euro. Beim Gewinn je Aktie werden 18,64 Euro nach 18,31 Euro prognostiziert und für 2017 dann 19,18 Euro. Auf der letztgenannten Basis bewegt sich das geschätzte KGV auf 11,3. Das Kursziel wird auf 180 Euro beziffert.
Nachhaltigste DAX-Dividendenzahler laut LBBW-Dividendenmodell: Platz eins: Allianz SE (WKN: 840400, 144,60 Euro)
Dividende 2015e: 7,00 Euro
Dividendenrendite 2015: 4,84 Prozent
Dividendensenkungen: 66 Punkte
Dividendenerhöhungen: 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 27 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 43 Punkte
Deckung: 40 Punkte
Rating: 97 Punkte
Rendite: 87 Punkte
Gesamt: 74,1 Punkte
Nachdem die Münchener Rück den Spitzenplatz im LLBW-DAX-Dividendenmodell verloren hat, ist klar, dass es einen neuen Tabellenführer gibt. Diese Position hat aktuell mit der Allianz ein weiterer Vertreter aus dem Versicherungssektor erobert. Möglich gemacht haben das gute Noten für eine Dividendenrendite von 4,84 Prozent und für das Rating, das mit 97 Punkten belohnt wird. Schwach auf der Brust ist der neue Thronhalter dagegen mit 27 Punkten beim Gewinnwachstum. Insgesamt kommt die Allianz derzeit auf eine Gesamtpunktzahl von 74,1 Punkten. Das ist nicht nur eine Verschlechterung gegenüber den zuletzt erreichten 75,8 Punkten, außerdem steht damit auch fest, dass der neue Spitzenreiter die von der Münchener Rück zuletzt als Top-Wert erreichten 78,4 Zähler klar verfehlt hat.
Das ist aber nicht der Grund, warum auch die Allianz-Aktie zuletzt abgerutscht ist, sondern das dürfte angesichts fehlender schlechter Nachrichten aus dem Unternehmen selbst vor allem auf die schwache Verfassung des Gesamtmarktes zurückzuführen sein. Immerhin hat sich aber auch hier ähnlich wie bei der Münchener Rück das Chartbild noch nicht so stark eingetrübt wie bei etlichen anderen DAX-Mitgliedern. Langfristig kann noch von einem intakten Aufwärtstrend gesprochen werden, wobei sich mittelfristig aber ein Seitwärtstrend herausgebildet hat. Diesen zu verlassen dürfte auch schwierig werden, zumindest wenn es nach der LBBW geht. Denn die Analysten dort veranschlagen das Kursziel lediglich auf 155 Euro.
Für das laufende Jahr hat sich der Münchener Versicherungskonzern einiges vorgenommen. Mit Hilfe einer Digitalisierung-Initiative sollen die Kosten gesenkt werden und bei der Vermögensverwaltungstochter Pimco geht es darum, den nach dem Abgang des sehr bekannten Fondsmanager Bill Gross eingesetzten massiven Kapitalabzug zu stoppen und im Idealfall umzudrehen. In diesem Zusammenhang ist es als ein erster Erfolg zu werten, dass die Pimco- Pimco im Dezember erstmals wieder Zuflüsse von 1,3 Milliarden Dollar beim Flaggschiff-Anleihefonds Total Return verbucht hat, auch wenn das von Gewinnausschüttungen mitbegünstigt wurde.
Erschwert werden alle Verbesserungsanstrengungen auf der Ergebnisseite allerdings durch das Niedrigzinsumfeld, weil dies das Geschäfte machen deutlich erschwert. Trotzdem lautet das klare Ziel, innerhalb der nächsten drei Jahre mehr Gewinn zu machen. Eine Vorgabe, an der die Börse den Vorstand messen wird. Die Analysten der LBBW sind in dieser Hinsicht nur verhalten optimistisch. Sie geben die Gewinnschätzung für 2016 mit 14,16 Euro an, nach 13,70 Euro für 2015 und mit 14,45 Euro für 2017. Auf Basis des letztgenannten Wertes bewegt sich das KGV für Europas größter Versicherung trotz begrenzter Gewinndynamik bei moderaten 10,0. Die Dividende je Aktie wird für 2015 bei 7,00 Euro gesehen, was einer Anhebung von 0,15 Euro entsprechen würde und für 2016 bei 7,25 Euro.