Auch die Bundesregierung müsse mit dafür sorgen, dass in Deutschland Batteriezellen für Elektroautos wirtschaftlich produziert werden könnten. Der stellvertretende IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, der auch im Daimler-Aufsichtsrat sitzt, forderte dazu einen Aktionsplan von Regierung und Industrie.
Daimler habe beschlossen, die Batteriezellenproduktion bei der Tochter Li-Tec in Kamenz bis Ende 2015 einzustellen, bestätigte eine Sprecherin des Konzerns einen Bericht des "Spiegel". Ein Großteil der 280 Beschäftigten könne beim Daimler-Tochterunternehmen Deutsche ACCUmotive GmbH, die aus den Zellen von Li-Tec Batterien fertigt, unterkommen. Diese werde künftig Lithium-Ionen-Zellen vom koreanischen Hersteller LG statt von Li-Tec verbauen.
Die Stuttgarter hatten erst im April das einst mit dem Chemiekonzern Evonik zusammen betriebene Unternehmen in Kamenz ganz übernommen. Evonik stieg wegen zu geringer Profitabilität aus. Seither hatte Daimler vergebens nach neuen Partnern gesucht. Daimler-Manager Harald Kröger hatte dem "Spiegel" gesagt, die Zellen seien zwar sehr gut, aber bei den derzeitigen niedrigen Produktionszahlen viel zu teuer. Die Zellen von Li-Tec nutzte Daimler vor allem für die Elektroversion des Kleinwagens Smart.
Der Absatz von Elektroautos ist aber nach wie vor gering - der vergleichsweise hohe Preis, die geringe Reichweite der Batterien und das noch löchrige Netz von Ladestationen schrecken die Käufer ab. Manche Auto-Experten sagen schon das Ende des Batterieantriebs vorher und halten die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle für die bessere Alternative.
Reuters