Die frei verfügbare Liquidität stieg dadurch im vergangenen Quartal sprunghaft auf 5,4 Milliarden Euro nach 1,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Darin stecken rund 2,4 Milliarden Euro aus dem Anteils-Verkauf. Doch auch ohne den Sondereffekt stieg der Cashflow im Industriegeschäft auf 2,9 Milliarden Euro und damit so stark, dass Daimler eine höhere Prognose für 2014 in Aussicht stellte. Bisher hatte Daimler mit einem bereinigten Cashflow unter Vorjahr gerechnet.
An der Börse, wo sich die Stimmung angesichts der erlahmenden Konjunktur und der weltweiten Krisen zuletzt immer mehr eingetrübt hatte, sorgte der Autokonzern am Dienstag für Erleichterung. "Endlich mal eine gute Nachricht", sagte ein Börsianer. Die Zahlen seien trotz der Russland-Sanktionen und anderer Konflikte ermutigend. Die Papiere des Dax-Konzerns verteuerten sich zeitweise um rund vier Prozent auf mehr als 59 Euro. Im vergangenen Jahr zahlte Daimler eine Dividende von 2,25 Euro je Aktie.
Daimler veröffentlicht am 23. Oktober seine vollständige Quartalsbilanz, gab jetzt aber schon den operativen Gewinn (Ebit) für die einzelnen Sparten bekannt. Mercedes-Benz-Cars hat demnach im laufenden Geschäft 1,6 Milliarden Euro verdient, ein Plus von 29 Prozent. Im vergangenen Quartal hatten die Schwaben mit fast 405.000 Fahrzeugen so viele verkauft wie nie zuvor, zum Vorjahresquartal war es ein Plus von fast zehn Prozent. Von den zahlreichen neuen Modellen stiegen zuletzt die Verkaufszahlen des volumenstärksten Modells C-Klasse und der Luxuslimousine S-Klasse, die am meisten Gewinn abwerfen.
Der Markt werde seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des gesamten Konzerns für das abgelaufene Quartal wohl anheben müssen, erklärte Arndt Ellinghorst vom Analysehaus International Strategy & Investment in London. Nach Reuters-Daten lag die Konsensschätzung zuletzt bei 2,7 Milliarden Euro nach 2,23 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Skeptisch hatten Analysten zuletzt die Lkw-Sparte gesehen, da mit Russland und Brasilien zwei wichtige Märkte am Boden liegen. Doch Daimler Trucks konnte im abgelaufenen Quartal dank eines starken USA-Geschäfts das Ebit deutlich steigern um rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 618 Millionen Euro. Auch mit Transportern, Bussen und seinen Finanzdienstleistungen verdiente der Konzern deutlich mehr.
Reuters