In der Automobilbranche herrscht angesichts der internationalen Handelsstreitigkeiten, des Diesel-Abgasskandals, der generellen Umweltproblematik und der Zukunftsvision "autonomes Fahren" derzeit ein hohes Maß an Unsicherheit. Aufsichtsratsmitglied Jürgen Hambrecht scheint allen Unkenrufen zum Trotz von den Perspektiven der Daimler-Aktie ziemlich überzeugt zu sein. Er kaufte nämlich am vergangenen Donnerstag 2.000 Anteilsscheine und bezahlte hierfür fast 90.000 Euro. In den vergangenen drei Monaten hat er (und diverse Familienangehörige) insgesamt sechs Insiderkäufe getätigt. Abzüglich eines Verkaufs im Volumen von 92.000 Euro investierte Familie Hambrecht damit per Saldo über 611.000 Euro in den auf einer zwölfmonatigen Talfahrt befindlichen Autotitel. Aktuell bewegt sich der DAX-Wert auf dem Niveau von Ende 2013.
Charttechnik Daimler
Im vergangenen Jahr verlor die Daimler-Aktie in der Spitze mehr als 40 Prozent. Bereits im März rutschte der Titel unter die langfristige 200-Tage-Linie und generierte dadurch ein klares Verkaufssignal. Abgesehen von temporären "Strohfeuer" wies der Chart einen mustergültigen Abwärtstrendkanal aus, dessen untere Begrenzung aktuell bei 44 Euro verläuft und nach oben bei 51 Euro begrenzt ist. Doch trotz der rasanten Talfahrt wies der Timingindikator Relative-Stärke-Index bislang lediglich Mitte des Jahres eine stark überverkaufte Lage aus. Unter charttechnischen Aspekten drängt sich derzeit der Einstieg eher nicht auf. Aufsichtsratsmitglied Hambrecht dürfte bei seinem Insiderdeal daher eher fundamentale Argumente in Betracht gezogen haben.
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Vorstand von Fintech Group kauft
Am Donnerstag deckte sich der für den Bereich B2B verantwortliche Vorstand Benon Janos mit 2.800 Aktien der Fintech Group ein und bezahlte hierfür fast 50.000 Euro. Damit setzte er den bereits im Vormonat zu beobachtenden Tendenz zu Insiderinvestments fort. Im Dezember gab es in diesem Zusammenhang insgesamt vier Transaktionen zu vermelden. Ihr Gesamtvolumen belief sich auf 4.015 Aktien im Gegenwert von über 65.000 Euro. Insgesamt sind 2018 sogar Insiderkäufe von über 107.000 Stück zum Preis fast 790.000 Euro getätigt worden. Nach dem jüngsten Kurseinbruch haben sich die jüngsten Käufe die Perspektiven für das Fintech-Unternehmen spürbar aufgehellt.
Charttechnik Fintech Group
Im Mai vergangenen Jahres war bei der Aktie der Fintech Group die Welt noch in Ordnung. Mit fast 36 Euro markierte der Titel ein Rekordhoch und hat sich damit seit Anfang 2014 glatt verneunfacht. Doch im Sommer verlor der Nebenwert dann einen mehrwöchigen Kampf um die 200-Tage-Linie. Danach folgte eine massive Verkaufswelle. Die zwischen 26 und 27 Euro angesiedelte Unterstützungszone wurde ebenfalls verletzt. Nun deutet einiges darauf hin, dass im Bereich von 16 Euro eine Bodenbildung stattfinden könnte. Zur Erinnerung: Im Sommer 2017 setzte die Aktie genau hier zu einer rasanten Kursrally an, die innerhalb weniger Monate zu einer Kursverdopplung führte. Höchste Priorität hat auf dem aktuellen Niveau allerdings eine erfolgreiche Bodenbildung. Ansonsten würde sich charttechnisches Abwärtspotenzial bis 14 bzw. 12 Euro eröffnen.
Auf Seite 3: Eyemaxx-Gründer und Unternehmenschef Müller kauft wieder
Eyemaxx-Gründer und Unternehmenschef Müller kauft wieder
Nicht alltäglich Insiderkäufe kann man derzeit beim Immobilienwert Eyemaxx Real Estate beobachten. In den ersten vier Handelstagen gab es Insiderkäufe von insgesamt 19.000 Aktien im Marktvolumen von 174.000 Euro zu beobachten, wovon der Löwenanteil (17.500 Aktien) vom Unternehmenschef Michael Müller "höchstpersönlich" getätigt wurde. Besonders interessant: Damit wurden zum Jahresstart die gesamten Insiderkäufe des Vorjahres bereits um über 40 Prozent übertroffen - kein schlechtes Omen. Außerdem kann man Müller ein glückliches Händchen bei seinen Investments attestieren, schließlich hat er sich Anfang September von über 235.000 Aktien getrennt und dadurch 2,8 Millionen Euro erlöst. Dieses Kapital scheint nun zumindest teilweise ins Unternehmen zurückzufließen.