Wir müssen unsere Kosten deutlich reduzieren und den Cashflow konsequent stärken", informierte Ola Källenius die Gläubiger vor Kurzem. Der Daimler-Vorstand will auf Investorenkonferenzen Mitte November in London und New York seine Sparpläne konkretisieren. Handlungsbedarf ist vorhanden. Im Juli senkten die beiden großen Ratingagenturen aufgrund eingetrübter Geschäftsaussichten den Ausblick von zuvor "stabil" auf "negativ". Bislang wird der Autokonzern noch mit "A" (S & P) beziehungsweise "A2" (Moody’s) eingestuft. Ob der Konzern die drohende Herabstufung vermeiden kann, ist fraglich. Daimler steht unter Druck.
Kräftige Konkurrenten
Da ist zum einen der Dieselskandal. Nachdem bereits 870 Millionen Euro Bußgeld wegen manipulierter Abgaswerte an das Land Baden-Württemberg überwiesen wurden, drohen weitere Strafen. Sparen an den richtigen Stellen ist vor allem aber deshalb notwendig, weil der Konzern mehr Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben muss. Ansonsten droht Daimler, den Anschluss an die Weltspitze zu verlieren. Mit den Techunternehmen Google, Apple oder Uber sind den Autobauern neue Konkurrenten erwachsen. Diese verfügten über hohe Finanzreserven und drängten mit neuen Konzepten auf den Mobilitätsmarkt, analysiert Marc Decker von Merck Finck Privatbankiers.
Sollte Källenius es Mitte November gelingen, die Investoren von seinen Plänen zu überzeugen und sich die Aussichten in Sachen Cashflow verbessern, dürften die Anleihekurse positiv reagieren. Der bis zum Jahr 2030 laufende Bond (siehe Kasten) ist derzeit gesucht.