Die Fertigung von 3D-Druckteilen solle zügig ausgebaut werden, erklärte Andreas Deuschle, Marketingchef des Kundendienstes und Ersatzteilgeschäfts von Daimler Trucks. Die Teile aus dem Drucker wie etwa Abstandshalter, Aufhängungen oder Kabelkanäle hätten die gleiche Qualität wie die aus herkömmlichen Produktionsanlagen. Vor allem Ersatzteile für nicht mehr aktuelle Baureihen könnten günstiger hergestellt werden. Deren Produktion sei meist unwirtschaftlich, weil Anlagen und Werkzeuge lange Zeit vorgehalten und gewartet werden müssten.
Siegeszug in der Automobil-Industrie
In der Automobil-Industrie werden 3D-Drucker schon länger eingesetzt, etwa im Prototypenbau oder zur Produktion von Oldtimer-Ersatzteilen. Dabei wird Kunststoff oder Metall schichtweise aufgetragen. Mit der Ersatzteilproduktion spielt Daimler Trucks nach eigenen Angaben nun eine Vorreiterrolle. Auch bei Volkswagen arbeite die Konzernforschung intensiv an Verfahren und Anwendungsbereichen, erklärte ein VW-Sprecher. "Bei großen Stückzahlen ist der 3D-Druck im Vergleich mit herkömmlichen Produktionsverfahren für viele Anwendungen noch zu teuer", ergänzte er.
BMW wendet 3D-Druck nach eigenen Angaben seit mehr als 25 Jahren in unterschiedlichen Bereichen an. In der Serienproduktion kommt die Technik seit 2012 im Rolls-Royce-Modell Phantom zum Einsatz: Kunststoffhalterungen für Warnblinker oder die Türentriegelungstaste werden so produziert. Für 100 Mini-Modelle der Carsharing-Flotte wurden zuletzt Namensschriftzüge am Seitenblinker mit 3D-Druck produziert. Auch im Motorsport, für Oldtimer-Ersatzteile oder im Werkzeugbau setzen die Münchner die Technik ein.