"Das Ergebnis bei Mercedes-Benz Cars ist mehr als zufriedenstellend", sagte Finanzchef Bodo Uebber. Daimler sei auf dem Weg zu seinem Ziel einer Pkw-Rendite von zehn Prozent einen guten Schritt vorangekommen. Grund dafür seien nicht nur die zahlreichen neuen Modelle, sondern auch zwei Milliarden Euro an Kosteneinsparungen in der Pkw-Produktion und im Vertrieb innerhalb von drei Jahren. Vor allem die neuen Kompaktwagen und die Neuauflage der C-Klasse, des meist verkauften Mercedes, trieben im ersten Quartal den Absatz um 18 Prozent auf knapp 460.000 Fahrzeuge.
Im zweiten Halbjahr bringen die Stuttgarter neue Geländewagen auf den Markt, die E-Klasse wird im kommenden Jahr erneuert, und bis 2017 sind zehn Modelle mit spritsparendem Hybridantrieb angekündigt. "Wir haben bereits viel erreicht und haben uns noch mehr vorgenommen", erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche. Auch die Analysten von Citi gehen davon aus, dass der Schub vom Modellzyklus noch längst nicht vorüber sei. "Nach Jahren des Hinterherfahrens schließt Daimler bei der Marge im Pkw-Bereich endlich zu den Premium-Konkurrenten BMW und Audi auf", erklärte NordLB-Analyst Frank Schwope. Womöglich könnten die Schwaben die Bayern in diesem Jahr bei der Marge sogar übertrumpfen. Bis spätestens 2020 will Daimler an Audi und BMW vorbeiziehen an die Weltspitze der Premiumhersteller.
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SCHWACHER EURO GIBT SCHUB
Insgesamt übertraf Daimler im ersten Quartal die Markterwartungen deutlich. Der Konzernumsatz kletterte von Januar bis März um 16 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro, während die Analysten ein Plus von 13 Prozent prognostiziert hatten. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg um gut 40 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn fiel mit zwei Milliarden Euro vor allem dank einer Steuerrückerstattung fast doppelt so hoch aus wie vor Jahresfrist. Derart angenehm überrascht griffen die Anleger zu. Die Daimler-Aktien lagen mit einem Plus von bis zu 3,5 Prozent an der Spitze im Dax.
Für 2015 bleibt Daimler zuversichtlich: Der operative Gewinn soll in der Pkw- wie in der Lkw-Sparte deutlich steigen, worunter für die Branche ein Plus von mindestens zehn Prozent zu verstehen ist. Finanzchef Uebber rechnet inzwischen mit einem Gewinn von einer Milliarde Euro allein aus dem günstigeren Wechselkurs. Bisher hatte Daimler 500 Millionen Euro einkalkuliert. Die Euro-Schwäche sorgt im stark von den USA getriebenen Lkw-Geschäft für ein Zusatzplus, da bei der Umrechnung pro Dollar mehr Euro gezahlt werden. In der Pkw-Sparte kurbelt der Wechselkurs auch die Nachfrage an, da die Preise in Dollar günstiger werden.
Reuters