Wollten Sie beim Autofahren schon einmal die Zeitung lesen oder sich den Mitfahrern auf dem Rücksitz zuwenden? Mit hochautomatisiertem Fahren wäre dies möglich. Moderne Assistenzsysteme könnten den Alltag stark erleichtern. So kann der Fahrassistent bei Geschwindigkeits- und Abstandsregeln, sowie Lenkung und Spurwechsel unterstützen. Mercedes-Benz hat das sogenannte SAE Level 3-Standards beim automatisierten Fahren erreicht. Mercedes kündigte an, das innovative Fahrsystem Drive Pilot im laufenden Jahr in die S-Klasse und in den EQS einzubauen.
Neue Partnerschaft mit Luminar
Am vergangenen Donnerstag hat Mercedes die Partnerschaft mit dem Technologie-Unternehmen Luminar bekannt gegeben. Luminar entwickelt Laser-Radare. Damit können Fahrzeuge ihr Umfeld abtasten. Das Ziel ist es die Entwicklung zukünftiger Technologien für hochautomatisiertes Fahren voranzutreiben. "Diese Partnerschaft ist für die Branche wegweisend und gibt einen Ausblick darauf, wie sich hochentwickelte Sicherheitssysteme und autonomes Fahren im Pkw-Bereich als Standards etablieren werden," so Austin Russell, Gründer und Luminar-Chef. Das Mutterunternehmen von Mercedes-Benz Daimler sicherte in diesem Zug zugleich 1,5 Millionen Aktien von Luminar.
Während die Luminar-Aktie auf die Nachricht deutlich zulegte, konnte Daimler keine Kursgewinne verbuchen. Das Papier verlor in den vergangenen sieben Tagen sogar rund acht Prozent. Am Dienstag notiert die Aktie mit rund 0,6 Prozent leicht im Minus.
Einschätzung der Daimler-Aktie
Die kanadische Bank RBC hat die Aktie in einer Studie vom Montag auf "Outperform" belassen. Analyst Tom Narayan geht demnach davon aus, dass sich das Papier des Autobauers besser entwickeln dürfte als der Index. Im ersten Halbjahr erwartet er zwar weiterhin Probleme aufgrund der Chipkrise. Mit höheren Kaufpreisen könnten die Stuttgarter die gestiegenen Materialkosten aber ausgleichen. Die Perspektiven für dieses Jahr sieht Narayan weiterhin als gut.
Im Prognosebericht vom Oktober erwartete Daimler für das vierte Quartal 2021 einen Konzernumsatz und ein Konzern-Ebit deutlich über dem Vorjahresniveau. Wie die Zahlen für das Schlussquartal ausfielen, wird sich in rund einem Monat zeigen. Am 24. Februar will der Stuttgarter Autokonzern seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal veröffentlichen.
Noch in diesem Jahrzehnt soll Mercedes voll elektrisch werden. Die Daimlertochter strebt eine Führungsposition bei den E-Antrieben an. Zudem soll sich die operative Marge in einem niedrigen ein- bis zweistelligen Prozentbereich befinden. Wir sehen das Unternehmen für 2022 gut aufgestellt und empfehlen die Aktie zum Kauf.
LB