Gleichzeitig gab der Konzern eine vorläufige Einschätzung, wonach für Verfahren im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen bei Mercedes-Benz Cars und Vans weitere 1,1, bis 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Aufwendungen anfallen. Bislang hatte das Unternehmen dafür drei Milliarden Euro Rückstellungen veröffentlicht. Es ist bereits die dritte Gewinnwarnung unter dem neuen Vorstandschef Ola Källenius.

Der Konzern hatte bereits mit einem deutlichen Gewinnrückgang gerechnet. Die Aktie rutschte am Mittwoch mit minus 1 Prozent ans DAX-Ende. Den Angaben zufolge halbierte sich der Gewinn der Hauptsparte Mercedes-Benz Cars im Geschäftsjahr 2019 auf 3,7 Milliarden Euro, die operative Rendite sank auf 4,0 (Vorjahr 7,8) Prozent. Die voraussichtlichen zusätzlichen Aufwendungen sind darin noch nicht enthalten. Die Van-Sparte rutscht mit minus 2,4 Milliarden Euro in die roten Zahlen (Vorjahr: plus 0,3).

Källenius verschreckt mit den neuen Vorab-Zahlen für 2019 erneut die Anleger. Branchenkreise gehen davon aus, dass Daimler nun seinen Sanierungskurs noch verschärfen muss und die Margen in den kommenden Jahren weiter unter Druck geraten.

NordLB-Analyst Frank Schwope hält es für immer wahrscheinlicher, dass die Konsolidierungswelle unter den Autokonzernen jetzt weiter Fahrt aufnimmt. "Der Zusammenschluss von FiatChrysler und Peugeot sind wohl erst der Anfang", so Schwope. "Eine Fusion von Daimler und BMW ist denkbar, auch wenn dem noch diverse individuelle Befindlichkeiten entgegenstehen", so Schwope.

Einschätzung der Redaktion:


Halten
Kursziel: 49,00 Euro
Stoppkurs: 42,50 Euro