"Ich bin sehr, sehr positiv gestimmt", sagte China-Vorstand Hubertus Troska der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut einem Vorabbericht der Montagausgabe. "Wir werden dieses Jahr mit der neuen S-Klasse die Wettbewerber wieder überholen. Und 2015 wird insgesamt noch viel besser", stellte er in Aussicht. Im vergangenen Jahr verkaufte BMW von seinem Spitzenmodell 7er 26.000 Stück, Mercedes von der S-Klasse nur 22.000 Stück. Jahrelang zuckelten die Schwaben den beiden Rivalen am rasant wachsenden Markt China mit weitem Abstand hinterher. 2013 verkaufte Mercedes dort insgesamt 228.000 Autos, verglichen mit einem Absatz von 362.000 von BMW und 492.000 von Platzhirsch Audi.

Mit einer Modelloffensive will Daimler den Konkurrenten nun beikommen. Wachstumstreiber für die Zukunft sollen neben der neuen S-Klasse ab Herbst auch die neue C-Klasse sein, sowie zahlreiche weitere Modelle, die für den chinesischen Markt neu sind: Bis Ende 2015 planen die Stuttgarter 20 Markteinführungen von neuen oder aufgehübschten Modellen. "Wir lernen, China besser zu verstehen und das auch in der Produktentwicklung umzusetzen. Da waren wir ein bisschen hinterher", räumte Troska ein.

In China, dem größten Automarkt der Welt, entscheidet sich, ob Daimler-Chef Dieter Zetsche das Ziel schafft, bis 2020 wieder der weltweit größte Premiumhersteller zu werden. Vor zehn Jahren hatte die Marke mit dem Stern den ersten Platz an BMW verloren und liegt inzwischen hinter der Volkswagen-Tochter Audi auf Platz drei. BMW verkaufte im vergangenen Jahr weltweit 1,65 Millionen Autos mit dem blau-weißen Emblem. Audi lag mit einem Absatz von 1,57 Millionen Fahrzeugen rund 100.000 Stück vor Mercedes.

Reuters